"Geschmacklos" Juden und Muslime verurteilen "Popetown"

Berlin/Eschweiler (rpo). Die umstrittenen Cartoonserie "Popetown" trifft nicht nur bei Katholiken auf Ablehnung. auch die Dachverbände der Juden und der Muslime in Deutschland haben die Serie des Senders MTV als "geschmacklos" kritisiert".

"Popetown"- Die Erlebnisse von Pater Nicholas
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Foto: Revolver Entertainment

Die Serie verhöhne christliche Grundwerte und Persönlichkeiten, insbesondere den Papst, sagte der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Die verschiedenen Religionsgemeinschaften müssten gegen solche Tendenzen in den Medien gemeinsam vorgehen.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Ayyub Axel Köhler, sagte der KNA in Eschweiler: "Wir haben durchaus Humor. Aber wo das Heilige der Religionen respektlos in den Schmutz gezogen wird, hört der Spaß auf." Hier zeige sich erneut, dass eine Wertediskussion in Deutschland nötiger sei denn je.

Kramer betonte, die Vertreter der Christen und Juden in den Rundfunkräten sollten ihre Position dort besser nutzen, um den Medien Grenzen aufzuzeigen. Mit Meinungsfreiheit hätten Sendungen wie die Comicserie nichts zu tun. "Nicht alles, was nicht verboten ist, ist erlaubt", so der Generalsekretär. Das gelte für "Popetown" genauso wie für die umstrittenen Mohammed-Karikaturen.

Die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) haben eine Absetzung der Serie gefordert. Der Musiksender MTV will den Zeichentrickfilm ab 3. Mai ausstrahlen. Die von der britischen BBC produzierte zehnteilige Zeichentrickserie zeigt einen manischen und garstigen Papst, der auf einem Springstock durch den Vatikan hüpft und von einer mediengierigen Ordensfrau, einem trotteligen Bürochef sowie einer Gruppe hinterhältiger und korrupter Kardinäle umgeben ist.

(afp2)
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