IJF fordert Aufklärung Journalistenverband spricht von Kriegsverbrechen

Brüssel (rpo). Der internationale Journalistenverband IJF wirft den USA und dem Irak Kriegsverbrechen vor. Grund der Vorürfe ist der Angriff auf das von Journalisten bewohnte Hotel "Palastine" und der Tod des ersten deutschen Medienvertreters im Golfkrieg.

Die Angriffe müssten von unabhängiger internationaler Seite untersucht werden, forderte der Generalsekretär der Internationalen Journalisten-Föderation (IJF), Aidan White, am Dienstag in Brüssel. "Der Kampf für Demokratie kann nicht mit dem Leben von Journalisten und Medienvertreter geführt werden."

Am Dienstagmorgen hatten US-Truppen das Bagdader Hotel Palestine unter Beschuss genommen. Dabei wurden ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters getötet sowie drei weitere und ein spanischer Kameramann verletzt worden. Am Montag waren "Focus"-Redakteur Christian Liebig und ein spanischer Kollege bei einem irakischen Raketenangriff auf US-Stellungen außerhalb Bagdads getötet worden.

White verwies zudem auf den US-Angriff auf die Bagdader Büros der beiden arabischen Fernsehsender El Dschasira und Abu Dhabi TV. Dabei wurde ein Kameramann von El Dschasira getötet. Bereits im Afghanistan-Krieg war das El Dschasira-Büro in Kabul von US-Truppen beschossen worden. "Es ist unmöglich, dahinter kein finsteres Muster zu erkennen."

Zugleich müsse aber auch das irakische Vorgehen, neben der Zivilbevölkerung auch Journalisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen, auf das Schärfste kritisiert werden, sagte White. Nach Angaben des Verbandes sind im Golfkrieg bislang elf Medienvertreter getötet worden. "Noch nie ist über einen Krieg so ausführlich berichtet worden wie über diesen Konflikt", sagte White. "Aber die den Journalisten und Medienvertretern gewährte Sicherheit ist vergleichsweise prähistorisch." Die IFJ repräsentiert mehr als 500.000 Journalisten in mehr als 100 Ländern.

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