Düsseldorf Josefine Preuß: Mit Kind an die Uni

Düsseldorf · Die Schauspielerin bringt im dritten Teil der "Lotta"-Reihe den Krankenhausalltag durcheinander.

"Sie wollen mit Kind Medizin studieren?! Das hier ist kein Häkelkursus!" Der arrogante Oberarzt (Oliver Stokowski) fällt fast vom Stuhl, als Lotta Brinkhammer (Josefine Preuß) selbstbewusst vor dem Prüfungsausschuss vorspricht. Dass die alleinerziehende Mutter danach wutentbrannt und türenknallend abrauscht, hinterlässt nicht nur bei den Zuschauern einen bleibenden Eindruck.

Vom ländlich gelegenen "Haus Abendrot" geht es für die ausgebildete Altenpflegerin nach Halle/Saale – ausgerechnet in den Stadtteil mit dem verheißungsvollen Namen "Frohe Zukunft". Im dritten Teil der "Lotta"-Serie, die das ZDF nach einem Roman von Annegret Held verfilmt hat, verschlägt es die Titelheldin an die Universität. Als die Zulassung fürs Medizinstudium im Briefkasten liegt, zieht Lotta mit ihrer zweijährigen Tochter Lilo zu Kommilitonin Jenny in eine WG.

Publikums-Liebling Josefine Preuß begeistert auch in der Rolle der gereifteren Mittzwanzigerin mit erfrischendem Spiel. Schon im Altenheim hat sie den Alltag der Senioren mit viel Temperament durcheinander gebracht. In "Lotta und die frohe Zukunft" mischt sie im anfänglichen Praktikum die Krankenhaus-Routine auf – ebenso wie die Gefühle des Jungmediziners und Frauenschwarms David (Hanno Koffler).

Die große Liebe, Kommilitonen mit Ellenbogen-Mentalität, eine überforderte Zweijährige, WG-Chaos und die tränenreiche Freundschaft zu der unheilbar kranken Peggy – der dritte "Lotta"-Film hat sich viel vorgenommen. Was stellenweise überfrachtet und arg vorhersehbar wirkt, rettet die Hauptdarstellerin mit Leichtigkeit. Schon in der Kultserie "Türkisch für Anfänger", mit dem Josefine Preuß 2006 den Durchbruch schaffte, bewies sie komödiantisches Talent. Gut, dass ihr auch in "Lotta und die frohe Zukunft" genug Raum dafür eingeräumt wird.

An ihrer Rolle gefalle ihr besonders die Art, wie impulsiv die Protagonistin durchs Leben geht, sagte Preuß in einem ZDF-Interview. "Genau das in dem Moment zu sagen, was ihr in den Kopf kommt. Lotta besitzt den Mut, sich nicht vor Veränderungen zu scheuen."

"Lotta und die frohe Zukunft", ZDF, 20.15 Uhr

(RP)
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