„Joko und Klaas live“ Darum lief auf ProSieben 15 Minuten lang das Programm von RTL

Düsseldorf · Joko und Klaas haben ihre gewonnenen 15-Sendeminuten dazu eingesetzt, einfach das Programm des größten Konkurrenten im Privatfernsehen abzufilmen. Nicht einmal der Anruf des ProSieben-Chefs im Live-TV konnte die beiden davon abhalten, weiter ihr „ProSieben-RTL-Spezial“ zu senden.

 Joko und Klaas (unten rechts) zeigten das "RTL-Spezial" zu Corona einfach auch live auf ProSieben.

Joko und Klaas (unten rechts) zeigten das "RTL-Spezial" zu Corona einfach auch live auf ProSieben.

Foto: ProSieben/Screenshot

„ProSieben hat heute angerufen, um zu fragen, ob wir auf unsere Sendezeit verzichten“, sagt Klaas pünktlich um 20.15 Uhr in die Kamera. Denn beim Konkurrenten RTL laufe abends eine Sondersendung zu den Corona-Lockerungen. So etwas wollte ProSieben demnach wohl auch gerne machen. Doch die 15 Sendeminuten ab Viertel nach Acht hatten sich schon Joko und Klaas durch ihren Sieg in der Show „Joko und Klaas gegen ProSieben“ erspielt. Live-TV-Zeit, in der das Duo machen kann, was es will. Und so gab es die Absage: „ProSieben, das können wir nicht machen. Wir sind Ehrenmänner.“

Und Ehrenmänner wie Joko und Klaas fragt man anscheinend besser nicht, ob sie Sendezeit verschenken. Denn das bekommt man – oder in diesem Fall ProSieben – postwendend zurück. Statt wie üblich irgendwelche Blödeleien oder Spiele in ihren hart erkämpften Sendeminuten unterzubringen, entschieden sie sich nach dieser Anfrage ihres Haussenders kurzerhand dazu, einfach einen Fernseher einzuschalten und von dort das Programm von RTL abzufilmen. Klaas‘ mit süffisantem Grinsen vorgetragener Kommentar: „Was RTL kann, können wir bei ProSieben schon lange: Wir haben auch ein RTL-Spezial zu Corona. Und zwar das ProSieben-RTL-Spezial.“

Damit der Programm-Klau beim Privatsender-Konkurrenten nicht ganz so auffiel, klebten die beiden den RTL-Schriftzug einfach mit einem selbst gemalten, roten ProSieben-Logo ab. Dazu nippten sie an Bierflaschen und kommentierten das Geschehen immer wieder ironisch. Zum Beispiel:

  • „Das ist Armin Laschet! Der war noch nie bei ProSieben im Fernsehen!“
  • „Wenn denen unsere Quote angerechnet wird, muss uns auch deren Quote angerechnet werden.“
  • „Was ist mit Tennis? Darf man wieder Tennis spielen?“

Das Ganze kam bei den Chefs des Senders offenbar nicht so richtig gut an. Ständig klingelte eines der Telefone von Joko und Klaas. Für die beiden kein Grund, aufzuhören: „Leute, wir haben hier zu tun. Wenn ihr uns ständig die Stöckchen zwischen die Speichen steckt, können wir kein gutes Programm für euch machen.“ Und die Moral von der Geschicht: Joko und Klaas bittet man besser nicht darum, ihre Sendezeit zu verschenken.

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