Schmähgedicht über Erdogan Staatsanwaltschaft Mainz ermittelt gegen Jan Böhmermann

Mainz · Das Schmähgedicht des ZDF-Satirikers Jan Böhmermann auf den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan beschäftigt nun tatsächlich die Justiz. Einem Medienbericht zufolge ermittelt die Staatsanwaltschaft Mainz.

Jan Böhmermann hat nach seinem Erdogan-Gedicht viel Ärger.

Jan Böhmermann hat nach seinem Erdogan-Gedicht viel Ärger.

Foto: Screenshot ZDF

Dies berichet "Spiegel Online". Für ein mögliches Verfahren seien bereits erste Maßnahmen ergriffen worden. "Zur Sicherung der Beweise wird beim ZDF ein Mitschnitt der Sendung angefordert werden", sagte die Oberstaatsanwältin Keller dem Bericht zufolge.

Satiriker Böhmermann hatte Erdogan in seinem Schmähgedicht allerlei Beleidigungen um die Ohren gehauen. So bezeichnete er ihn unter anderem als "Ziegenficker" oder sagte ihm nach, dass er Kurden trete, Christen haue und dabei Kinderpornos schaue. Auch der Reim "Pervers, verlaust und zoophil/ Recep Fritzl Priklopil" war enthalten.

Das ZDF teilte am Mittwochabend mit, eine offizielle Mitteilung der Behörde zur Einleitung von Ermittlungen liege noch nicht vor. Der Sender könne zu diesem Zeitpunkt nicht weiter Stellung dazu nehmen.

Die Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhaupts kann jedoch nach Paragraph 103 Strafgesetzbuch mit bis zu drei Jahren Gefängnis geahndet werden. Erfolgt die Beleidigung in verleumderischer Absicht, kann das sogar mit bis zu fünf Jahren bestraft werden.

(csi)
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