Tv-Kritik Im Zickzackkurs zum Partner

Wer sich gestern Abend schon leicht dösig aufs Sofa hockte, um sich vor dem Einschlafen noch eine "nette Beziehungskomödie" zu gönnen, dürfte heute Morgen mit leichten Schwindelgefühlen aufgewacht sein. Für ein Hirn im Feierabendmodus war der rasante Partnertausch in "Meine Tochter, ihr Freund und ich" einfach einen Tick zu verstrickt. Da trifft die Ehefrau ihren Mann mit der Nachbarin beim Bettenkauf, zieht daraufhin frustriert bei der Tochter ein, die in wenigen Tagen einen Mann heiraten will, der ihr Vater sein könnte und der einen Sohn hat, mit dem sich auf einmal die Mutter vergnügt.

Das ist fast schon höhere Mathematik, weg von der Dreiecksbeziehung, hin zum Partnerwechsel im Quadrat. Durch ein derartiges Beziehungsgestrüpp kommt ein Fernsehfilm nur mit halbwegs vorhersehbarer Handlung. Folge: Zwischenzeitlich hängt die Komödie ordentlich durch. Doch die Regisseure haben vorgesorgt und mit Andrea Sawatzki und Axel Milberg zwei Schauspieler gewählt, die solche mauen Minuten gekonnt verwischen. Was der Geschichte an Originalität fehlt, machen die fiesen, manchmal zotigen, aber spritzigen Dialog-Gefechte zwischen den Darstellern wieder wett.

Kleiner Zuckerl: Andrea Sawatzki zeigt dabei eine unfreiwillig komödiantische Höchstleistung, weil ihr Wienerisch eher wie ein bisher unentdeckter bayerischer Dialekt klingt. Juliane Kaelberlah

(RP)
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