„Die Höhle der Löwen“ 2020 „Presize.ai“ sichert sich den Mega-Deal

Düsseldorf · In Folge sieben der Vox-Show „Die Höhle der Löwen“ kamen gleich vier Deals zusammen. Ein Gründer-Duo konnte sich besonders freuen: Es ergatterte die zweithöchste Summe, die jemals ein Löwe in der Show investiert hat.

Höhle der Löwen 2022: Die Top-Produkte der 11. Staffel auf Vox - Übersicht
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Die Top-Produkte aus „Die Höhle der Löwen“ 2022

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Foto: RTL/Bernd-Michael Maurer

Mit ihrem Start-Up „Presize.ai“ wollen Tomislav Tomov (28) und Leon Szeli (26) den Online-Kleiderversand verändern. Weil die Kleidung, die im Netz bestellt wird, vorher nicht anprobiert werden kann, entstehen Unmengen an Retouren. Mittels künstlicher Intelligenz wollen die Gründer aus München dem Kunden ermöglichen, größengerecht zu bestellen. So sollen Rücksendungen reduziert werden. In der Show konnte das Team Investor Carsten Maschmeyer überzeugen. Dieser handelte einen Deal in Höhe von 650.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile aus: Es war der zweithöchste Einzeldeal, den es seit Bestehen der Show gegeben hat.

Die Münchener Gründer haben mit „Presize.ai“ eine App entwickelt, mit deren Hilfe der Nutzer die passende Kleidergröße finden soll. Die Smartphonekamera vermisst dabei mit nur einer Körperdrehung den kompletten Körper und erstellt ein 3D-Modell. Der Anwender erhält danach einen individuellen Code. Damit bekommt der Nutzer in den Online-Shops der Händler die Kleidungsstücke vorgeschlagen, die ihm auch wirklich passen.

Maschmeyer macht den Deal

In der Show boten Tomov und Szeli den Investoren zehn Prozent ihrer Anteile für 650.000 Euro an. Eine hohe Bewertung - die Löwen Ralf Dümmel, Georg Kofler, Dagmar Wöhrl und Nils Glagau wollten nicht investieren. Doch Investor Carsten Maschmeyer biss an - allerdings wollte er für die Summe zunächst 25 Prozent der Firmenanteile haben. Die Gründer lehnten das Angebot ab. Der besonders interessierte Löwe forderte ein Gegenangebot von den Unternehmern, das schließlich bei 14 Prozent lag. Maschmeyer bot den Gründern 15,5 Prozent – die drei einigten sich dann auf 15 Prozent. „Ich habe wirklich Freude an euch, ich finde euch richtig toll“, sagte Maschmeyer nach Deal-Abschluss. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“.

Doch das ist noch nicht alles: Wie die „Bild“ [kostenpflichtiger Inhalt] berichtet, sollen die Gründer kurz nach der Show eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen und sich weitere zwei Millionen Euro zum Ausbau ihres Projekts gesichert haben. Damit wäre die Bewertung von „Presize.ai“ um rund 50 Prozent gestiegen.

Die weiteren Pitches aus Folge 7:

Höhle der Löwen 2024: Das sind die Investoren der 15. Staffel
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Das sind die „Höhle der Löwen“-Investoren in Staffel 15

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Foto: RTL
  • Deal für „Loomaid“: Mit ihrer Silikon-WC-Bürste mit Lotuseffekt konnten die Gründer Jan-Peter und Andres Psczolla Investor Ralf Dümmel überzeugen. Er sicherte sich 20 Prozent Firmenanteile für 200.000 Euro.
  • Kein Deal für „Straffr“: Die Gründer Stefan Weiß, Torben Hellmuth und Hanno Storz aus Kassel haben ein intelligentes Fitnessband entwickelt, das mit einem Sensor verschiedene Parameter wie Kraft, Wiederholungen und Geschwindigkeit aufzeichnet, die in einer App abgelesen werden können. Das Trio wollte für 300.000 Euro 20 Prozent Firmenanteile abgeben. Jedoch konnte sich kein Löwe für das Start-Up begeistern - ihnen war die Firmenbewertung zu hoch.
  • Deal für „Knödelkult“: Janine Trappe und Felix Pfeffer aus Konstanz stellen aus gerettetem Brot Semmelknödel im Glas in verschiedenen Geschmacksrichtungen her. Für 250.000 Euro boten die Gründer den Löwen zehn Prozent ihrer Firmenanteile. Investor Ralf Dümmel sicherte sich den Deal für die gleiche Summe aber 15 Prozent der Anteile.
  • Deal für „Sorose“: Löwe Judtih Williams sicherte sich den Deal mit der Beauty-Marke Sorose. Nicht nur das: Das Ehepaar Lucy und Peter Leiter war eigentlich nur in die Höhle der Löwen gekommen, um einen Partner für ihr Rosenwasser zu finden (200.000 Euro für 20 Prozent Firmenanteile). Williams begeisterte sich aber auch für den Online-Shop der Gründer, in dem sie Kosmetik aus Japan und Korea verkaufen. Sie schlug dem Paar vor, in das komplette Unternehmen einzusteigen und nicht nur in das eine Produkt zu investieren. Williams sicherte sich 33,3 Prozent der Firmenanteile für 200.000 Euro. Allerdings gaben sowohl die Gründer via „gruenderszene.de“ also auch die Beauty-Unternehmerin via Instagram im Anschluss an die Sendung bekannt, dass der Deal doch nicht zustande gekommen ist.

+++08.09.2020+++

Eine vegane Milchalternative aus natürlichen Zutaten haben Nikolas Hartmann, der Koch Moritz Braunwarth und Niklas Kattner entwickelt. Sie haben über zwei Jahre im Labor an ihrem Produkt „vly“ gearbeitet und fast eine Million Euro investiert. Die Milchalternative aus Erbsenproteinen, Rapsöl, natürlichen Extrakten und Wasser soll bessere Nährwerte als die handelsüblichen Alternativen wie Hafer- oder Sojadrinks haben. Von den Löwen gab es zwar Lob – aber keinen Deal. Georg Kofler wollte für 500.000 Euro nicht die angedachten acht Prozent, sondern 35 Prozent Firmenanteil haben. Das war den Berlinern zu viel. Über das positive Feedback freuten sie sich trotzdem.

Immer am Handy? Das Problem Handysucht kennen viele, auch Neu-Löwe Nico Rosberg. Er besitzt deswegen sogar überhaupt kein Smartphone. Die Gründer Selcuk Aciner, Christina Roitzheim und Marius Rackwitz haben eine App erfunden, mit der Nutzer trainieren können, digitale Medien achtsam und sinnvoll zu nutzen. Das soll anhand von Audio- und Textübungen geschehen, die das eigene Verhalten analysieren. Für zehn Prozent Anteile an „not less but better“ wollten sie 150.000 Euro. Rosberg und Carsten Maschmeyer waren angetan – wollten nach einiger Beratung aber für ihre Investition 25 Prozent. Nach viel Hin und Her traf man sich schließlich bei 20 Prozent.

Die weiteren Pitches aus Folge 2:

  • Deal für „bruXane“: Dr. Jörg Köhler und Bianca Berk aus Marburg wollen mit ihrer patentierten Beißschiene nächtliches Zähneknirschen verhindern – mittels Vibrationssignal im Mund. Die beiden Gründer wollen 600.000 Euro für zehn Prozent, Investor Nils Glagau lehnt ab. Dafür sind Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel und Maschmeyer überzeugt, fordern aber 36 Prozent – der Deal kommt zustande.
  • Deal für „Schreibathlet“: Das Schreiblernheft von Kai Döringer und Hasan Saygili aus Taunusstein vereinfacht durch eingestanzte Buchstaben im Heft das schriftliche Erlernen des ABC. Die Hefte sollen nach ihrer Vision an möglichst vielen Schulen genutzt werden. Um das hinzubekommen, brauchen sie aber Hilfe: Sie bieten den Investoren für 50.000 Euro 20 Prozent ihrer Firmenanteile an.
  • Kein Deal für „HitPartner“: Die mobile Tenniswand von Alexander Lenfers aus Vreden soll das Solo-Tennisspiel auch auf engstem Raum ermöglichen. Judith Williams ist zwar sehr angetan von der Idee, da sie wegen ihrer mangelhaften Fähigkeiten nie Tennispartner finde, doch der Deal (200.000 Euro für 20 Prozent) kommt trotzdem nicht zustande.

+++ 01.09.2020 +++

Rekord-Deal von "gitti" Nagellack platzt nach Sendung

Die Höhle der Löwen ist zurück – und wie! Selbst in der achten Staffel passiert noch nie da gewesenes. Denn in der ersten Folge am Montagabend bei Vox boten alle Löwen für eine Beteiligung am nachhaltigen Nagellack-Start-up „gitti“ - jeweils 300.000 Euro für acht Prozent der Firmenanteile. Noch nie gaben alle Investoren einzeln ein Gebot für einen Deal ab. Doch so groß die Freude über diese Rekordbieterei bei der Gründerin zunächst war, am Ende wurde nichts daraus

Jennifer Baum-Minkus (35) hat festgestellt, dass ein Großteil der am Markt erhältlichen Nagellacke Inhaltsstoffe enthalten, die in Verdacht stehen, gesundheitsschädigend zu sein. „Ich will einen Nagellack ohne Lack“, sagte sie. Die Nagelfarben basieren auf natürlichen Inhaltsstoffen, sind vegan und tierversuchsfrei. Ein Konzept, dass die Löwen überzeugte, sodass jeder ein Gebot abgab. Den Zuschlag erhielt Judith Williams und auch Dagmar Wöhrl durfte sich noch für 50.000 Euro einkaufen. Doch am Ende platzte der Deal, wie das Magazin „Stern“ berichtete. Dort erklärte die Gründerin, dies sei aus „unterschiedlichsten Gründen“ geschehen. Löwin Judith Williams wurde da konkreter und sagte: „Nach unserem Deal vor der Kamera wollte die Gründerin eine vielfach höhere Bewertung durchsetzen. Das ist absolut legitim, aber mein Team und ich haben uns dagegen entschieden.“

Die weiteren Pitches aus Folge 1:

  • Deal für „GRPSTAR“: Manuel Kössl (37) und David Krusch (25) haben mit "GRPSTAR" den Fußballschuhen ein Update verpasst! Während normale Fußballstollen sich relativ schnell abnutzen, basieren ihre Stollen auf einem zum Patent angemeldeten System. Die GRPS können individuell in der Höhe und der Bodensituation angepasst werden. Für die anstehende Internationalisierung benötigen die Gründer 85.000 Euro, im Gegenzug bieten sie 10 Prozent ihrer Firmenanteile. Nils Glagau macht den Deal zu ihren Konditionen, Mitbieter Nico Rosberg geht leer aus.
  • Deal für „flapgrip“: Für verschiedene Alltagssituationen werden separate Handyhalterungen benötigt: Die multifunktionale Smartphone-Halterung „flapgrip“ dient als Navi-Halterung im Auto und als Media-Ständer, soll optimal in der Hand liegen und kann am Laptop für freihändige Video-Calls befestigt werden. Der flapgrip ist besonders schmal und lässt sich auf alle Smartphones und Hüllen aufkleben. Mithilfe der Löwen möchten die Gründer Philip Deml und Cem Dogan flapgrip auf jedes Smartphone bringen. Dazu benötigen sie 125.000 Euro und bieten den Investoren 15 Prozent ihrer Firmenanteile an. Ralf Dümmel bekommt den Deal, Judith Williams und Nils Glagau sind raus aus dem Geschäft.
  • Kein Deal für „ChargeX“: Die Gründer wollen mehr Möglichkeiten schaffen, um E-Autos einfach und vor allem nebenbei aufzuladen. Ihr modulares Ladesystem funktioniert wie eine Mehrfachsteckdose und ermöglicht das zeitversetzte Aufladen von mehreren Fahrzeugen an einer Ladestation. „Es lässt sich extrem einfach installieren und ist ein smarter Weg, alle Stellplätze in einem Parkhaus zu Ladeplätzen umzubauen", sagte Gründer Michael Masnitza. Doch den Investoren hat das Projekt „zu viele Unwägbarkeiten“.
 Jennifer Baum-Minkus aus Berlin präsentierte mit "gitti" einen wasserbasierten und geruchsneutalen Nagellack.

Jennifer Baum-Minkus aus Berlin präsentierte mit "gitti" einen wasserbasierten und geruchsneutalen Nagellack.

Foto: TVNow/Bernd-Michael Maurer
  • Kein Deal für „Yumbau“: Den Löwen schmecken die „Dim Sum“-Teigtaschen in puncto Geschmack und Schärfe zwar, doch die Hürde „Tiefkühlbereich“ verschreckt die Investoren. So bekommen die Asia-Food-Experten Hongmei "Ivy" Zhang und Kevin Brück am Ende kein Angebot für ihre Dim Sums made in Germany.
(ahar/lha/kron)
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