Dass der Tag ihrer Trennung kommen musste, war so klar wie dass Heidi Klum das einzige Model der Sendung ist, dass man auch in einem halben Jahr noch nicht vergessen hat. "Ich fange jetzt schon an zu heulen, bevor wir überhaupt unten sind", sagte Ira mit zittriger Stimme. Wenige Minuten später stand sie mit ihrer Busenfreundin vor der GNTM-Macherin und weinte noch ein bisschen mehr. Heidi hatte leider kein Foto vom Rockstar-Shooting für sie.

Doch zum Glück war Ira, mit 21 Jahren die Oma unter den Kandidatinnen, in diesem schweren Moment ihrer noch nicht wirklich gestarteten Karriere nicht allein. Jessica stand, ebenfalls mit tränenüberlaufenen Wangen, gleich neben ihr, nahm sie in den Arm und freute sich so gar nicht darüber, dass sie es unter die sechs letzten Kandidatinnen geschafft hat. Warum sie so traurig war? "Weil ich die Ira ziemlich dolle mag als Freundin", stotterte sie. "Dass es mich so hart trifft, hätte ich nicht gedacht."

Dabei hatten die beiden Mädchen zuvor noch einen der schönsten Tage ihres gemeinsamen, immerhin mehrere Wochen währenden Lebens miteinander verbracht. Da sie sich auf Hawaii gegenseitig trotz Riesen-Wellen auf Felsen mit einer stinknormalen Digitalkamera als starke Frauen in Posen brachten, durften sie einen Ausflug unternehmen.

Ein Rüffel für die Jury

Während die anderen da noch fünf Konkurrentinnen - die sich zum Ärger sich nach Streitereien sehnender Zuschauer mehr als Freundinnen denn als Gegner sehen - nur am Strand von Hawaii entspannen durften, ging es für sie mit einem Boot raus aufs Meer, um mit einer Gruppe Delfinen zu schwimmen. "So ein Erlebnis schweißt eine Freundschaft zusammen", sagte Jury-Mitglied Rolf Scheider. Es klang wie Hohn angesichts der bevorstehenden Entscheidung. Und darum hat sich die Jury einen Rüffel verdient!

Achja, die anderen Mädchen. Marie, einstige Top-Favoritin, wird immer mehr zur Langweilerin, weil ihr Emotionen ebenso fremd sind wie einem Topmodel die Kleidergröße 38. Jeder Satz von ihr klingt wie aus einer offiziellen Pressemitteilung. Und selbst die Provokation von Juror Peyman Amin steckt sie einfach weg. Man mag es professionell nennen. Aber das will ja keiner sehen.

Sarina, die irgendwie immer noch dabei ist, zwar weder wie ein Model laufen kann, noch für irgendein Produkt werben darf, hat die unfassbare Gabe, auf Fotos so auszusehen, dass sie einfach nicht zurück in den behüteten Schoß ihrer Familie geschickt werden kann.

Dabei hat sie für den in Los Angeles auch schon Ersatz gefunden. Nicht nur die anderen Models kümmern sich bei der Kleiderauswahl rührend um das Küken, sondern vor allem Model-Mama Heidi. Die schätzt das unfreiwillige Unterhaltungstalent der 16-Jährigen so sehr, dass sie bei der Foto-Übergabe nicht nur als Erinnerung an ihr famoses Rockstar-Shooting mit Sarina Joan Jetts "I Love Rock'N'Roll", wollen wir es großzügigerweise mal so nennen: singt, sondern auch schützend ihre Hand über sie hält.

Bei den anderen drei Mädchen hat sie das hingegen nicht nötig. Mandy wirkt mittlerweile so selbstbewusst, dass nicht nur Laufsteg-Designer, sondern auch Regisseure für Parfüm-Werbespots nicht an ihr vorbei können. Marias Formkurve zeigt zwar laut Peyman Amin nach unten, dennoch ist sie als feuerroter Charakterkopf bis zum Finale gesetzt.

Und Sara ist so herzlich, dass sie zwar einfach nicht gemacht scheint für die große, böse Mode-Welt, aber mit ihren teils verführerischen Blicken sowohl bei Männern, als mit ihrer fröhlichen Art auch bei Frauen ganz gut ankommt. Wehe, sie muss nächste Woche nach Hause fliegen. Dann gibt's wieder einen Rüffel für die Jury!