Wegen "Erniedrigung der Kandidaten" Hausverbot für Bohlen im Bremer Rathaus

Bremen (RPO). Dieter Bohlen hat einen neuen Feind gefunden: Zwischen dem Pop-Titan und dem Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen ist nun ein heftiger Streit um die RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" entbrannt. Der SPD-Politiker lehnte es ab, das Rathaus der Hansestadt für ein DSDS-Casting zur Verfügung zu stellen.

Das große DSDS-Wiedersehen
11 Bilder

Das große DSDS-Wiedersehen

11 Bilder

Schließlich würden in der Sendung die Kandidaten vor einem Millionenpublikum mit Häme, Spott und Beleidigungen überzogen und lächerlich gemacht, sagte er zur Begründung. Bohlen reagierte am Dienstag verärgert über die Absage.

"Es gibt genug Bürgermeister, die sich freuen, wenn wir kommen", sagte das DSDS-Jurymitglied dem Onlineportal "Bild.de". Bohlen fügte hinzu: "Ich wäre sowieso lieber nach Oldenburg gegangen. Da bin ich geboren, und da gefällt es mir sowieso besser."

Böhrnsen hatte zuvor einen Bericht der Zeitung "Weser-Kurier" bestätigt, wonach das Casting für die nächste Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" im Bremer Rathaus unerwünscht ist. Sein Sprecher erklärte, die Verwaltung habe eine entsprechende Anfrage von Organisatoren des regionalen Vorentscheids abschlägig beschieden.

Die Sendung passe nicht zum Rathaus, sagte Böhrnsen. Schließlich würden die Kandidatinnen und Kandidaten gezielt erniedrigt. Die Kommission für Jugendschutz der Landesmedienanstalten sei zum Schluss gekommen, dass beleidigende Äußerungen und antisoziales Verhalten in der Sendung als Normalität hingestellt würden. Die Bremer Bemühungen um eine von gegenseitigem Respekt und Toleranz geprägt Jugendkultur würden durch ein solches Sendeformat geradezu konterkariert, sagte Böhrnsen.

Das Casting für die RTL-Show sollte laut "Weser-Kurier" in der Oberen Rathaushalle stattfinden. Das Konzept der Sendung passe aber nicht zum schönsten Saal im ehrwürdigen Rathaus, das zum UNESCO-Welterbe zähle, sagte der Bürgermeister.

Bohlen konterte mit den Worten: "Ich finde es sehr seltsam, wenn Politiker glauben, sie könnten ihren Wählern sagen, was sie gut und schlecht finden sollen. Bei uns kommen die Leute freiwillig, weil sie Spaß an der Sendung haben." Diesen Spaß habe der Bürgermeister seinen Bremern jetzt genommen.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort