Deutschland sucht den Superstar Gnadenfrist für Annemarie, Holger raus

Düsseldorf · Dieter Bohlen fand sie schlecht. Volker Neumüller fand sie schlecht. Doch was interessiert schon die Meinung von zwei erfolgreichen Musik-Machern, wenn halb Deutschland über den neuen Superstar entscheidet. Das scherte sich nicht um das Urteil der Juroren der Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) – und beförderte Annemarie Eilfeld in die nächste Motto-Show. Das überraschende Aus kam für Holger Göpfert.

Wie die DSDS-Stars "sexy Songs" performen
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Dieter Bohlen fand sie schlecht. Volker Neumüller fand sie schlecht. Doch was interessiert schon die Meinung von zwei erfolgreichen Musik-Machern, wenn halb Deutschland über den neuen Superstar entscheidet. Das scherte sich nicht um das Urteil der Juroren der Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) — und beförderte Annemarie Eilfeld in die nächste Motto-Show. Das überraschende Aus kam für Holger Göpfert.

Irgendwann musste der Tag kommen, an dem Holger, die Stimmungskanone bei DSDS, der Captain Entertainment der samstäglichen Serie, sich verabschieden würde. Dass er nicht das Zeug zum Superstar hat, war jedem von Beginn der Sendung an klar. Auch dem 27-Jährigen selber. "Das Leben geht weiter", sagte er nach dem Rauswurf durch die Zuschauer. "Es war super, ich mach' mich nicht verrückt."

Nein, verrückt machen sich andere. Und lächerlich sowieso. Benny Kieckhäben zum Beispiel. Auch in der vierten Motto-Show schaffte es der Kandidat, auf Knopfdruck zu flennen, als Moderator Marco Schreyl verkündete, dass der Paradiesvogel weiter ist. Was man ihm lassen muss: Er hat sich gesanglich in den vergangenen Sendungen gesteigert. Ansonsten war sein Auftritt im Leoparden-Mantel und Käfig an Peinlichkeit kaum zu überbieten.

Obwohl: Marco Schreyl kam ganz nah ran. Er nutzte jede, wirklich absolut jede Gelegenheit, um auf das "Sexy Songs"-Motto hinzuweisen und Scherze an die Nation zu richten, über die nur noch 13-Jährige kichern können. Wie jedes Mal, wenn sie das Wort "Sex" hören.

Doch es gab auch Lichtblicke. Es waren um die zwei. An Sarah Kreuz, die "The Trouble With Love Is" sang, und Daniel Schumacher ("Sexual Healing") wird bis zum Finale wohl keiner der vier anderen Kandidaten mehr herankommen. Sie singen einfach zu gut.

Ganz schlecht sang dagegen Dominik Büchele. Er gab "Sunday Morning" zum Besten — oder besser gesagt, zum Schlechten. "Langweilig, langweilig, langweilig", urteilte Musikmanager Volker Neumüller und hatte absolut Recht. Dieter Bohlen ging noch härter mit ihm ins Gericht. "Der Song war der allerletzte Lutscher", sagte der Pop-Titan über die wieder mal sehr nach dem Idol von Dominik klingende Nummer. "Man wird kein Superstar, wenn man immer nur James Blunt nachsingt." Aber dann, wenn man die Herzen von SMS schreibenden Mädchen höher schlagen lässt.

Apropos Herzen höher schlagen lassen: Das kann auch Vanessa Neigert. Die 16-Jährige ist mit ihrem Schlager-Revival der Siebziger Jahre (diesmal sang sie in "Yes Sir, I Can Boogie" erstmals auf englisch) so herzerwärmend, dass man sie in den Arm nehmen und drücken möchte dafür, dass sie so normal ist und sich nicht verstellt, sondern immer herzlich bleibt.

Das exakte Gegenteil von Vanessa ist Annemarie. Sie genießt die Aufmerksamkeit, die sie seit ihrer Verbal-Attacke gegen Holger als "Super-Zicke" bekommt, so sehr, dass sie sich ständig halbnackt ablichten lässt und hofft, damit Anrufe zu aquirieren. Diese Strategie für den Verbleib in der Sendung ist Volker Neumüller zunehmend ein Dorn im Auge. "Du machst mehr Show außerhalb der Bühne als da, wo du sie eigentlich machen solltest", sagte er nach der dürftigen Darbietung der sich zu "Lady Marmelade" in Reizwäsche und Korsage auf einem roten Sofa räkelnden Blondine. "Du bewegst deinen Arsch permanent in die Zeitung. Das halte ich für einen Fehler."

Auch Dieter Bohlen fand die gesangliche Vorstellung der 18-Jährigen noch schlechter als die jeder Tanzkapelle in seiner Heimatstadt Tötensen. Es nutzte nichts. Annemarie musste zwar um ihren Fahrschein in die nächste Runde bangen, bekam aber erneut eine Gnadenfrist.

(RPO)
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