„Freizeit Magazin Royale“ Böhmermann verrät, wie viel Geld er mit seinem Quatschmagazin verdient hat

Düsseldorf · Das ZDF Magazin Royale um Jan Böhmermann brachte letztes Jahr eine eigene Klatschzeitschrift auf den Markt. In einem Youtube-Video spricht der Satiriker jetzt ganz offen über den Gewinn und die Kosten der Zeitschrift.

 Satiriker Jan Böhmermann hat gezeigt, dass er und sein Team von ZDF Magazin Royale auch im Geschäft der Klatschzeitschriften mitmischen können.

Satiriker Jan Böhmermann hat gezeigt, dass er und sein Team von ZDF Magazin Royale auch im Geschäft der Klatschzeitschriften mitmischen können.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Egal ob „Freizeit Revue“, „Die Aktuelle“ oder „Neue Welt“: Illustrierte Wochenzeitungen, die auch Regenbogenpresse oder bunte Blätter genannt werden, gibt es wie Sand am Meer. Obwohl diese Zeitschriften nur aus Klatsch und Tratsch bestehen, werden sie oft gekauft und erzielen hohe Gewinne. Das war für das ZDF Magazin Royale Grund genug, sich dem Thema in einer Sendung im April 2021 zu widmen. Aber damit nicht genug: Mit dem „Freizeit Magazin Royale“ brachten sie eine eigene Zeitschrift auf den Markt. „32 kunterbunte Seiten“, wie Böhmermann sie nennt, auf denen hauptsächlich Quatsch und erfundene Sachen über das Privatleben der Verleger großer Medienhäuser zu lesen sind. Wozu das Ganze? Um herauszufinden, wie Klatschzeitschriften funktionieren und wie viel Geld man damit wirklich verdienen kann.

Jetzt, knapp ein Jahr später, stehen die Verkaufszahlen fest. Zeit, für Böhmermann und seinen Herstellungsleiter, Bilanz zu ziehen. Der Kaufpreis der Zeitschrift betrug 99 Cent. Der Verkauf erfolgte sowohl online als auch an den Kiosken in Deutschland. Dabei konnten online deutlich mehr Zeitschriften verkauft werden:

Verkaufte Exemplare

  • Kiosk : 31.813
  • Online: 98.248
  • Insgesamt: 130.061

Reich durch Klatschzeitschriften?

In folgendem Youtube-Video nennen Böhmermann und sein Herstellungsleiter alle Zahlen im Zusammenhang mit der Herstellung und dem Verkauf der Zeitung.

Die entscheidende Frage lautete: Wie reich wird man mit dem Verkauf von Klatschmagazinen? Denn neben dem Umsatz fallen auch zahlreiche Kosten an, wie Böhmermann und sein Kollege festhalten:

Kosten

  • Paypal
  • Buchhaltung bei Dienstleister
  • After-Sales-Service (Bearbeitung von Reklamationen, Gespräch mit Kunden und Kundinnen)
  • Umsatzsteuer
  • Remittende (nicht verkaufte Zeitschriften)
  • Nachlass an Großhändler
  • Barcode für Zeitungen
  • Agenturfotos
  • Grafik & Layout
  • Druckkosten

 Als wahre Überraschung entpuppte sich der Preis für den Barcode und für die Druckkosten. Während Jan Böhmermann nicht glauben konnte, dass für den Barcode auf den Zeitungen 380 Euro fällig werden, zeigte er sich geschockt über die verhältnismäßig „verschwindend geringen Druckkosten“, die sich auf knapp 14.000 Euro für 140.000 gedruckte Zeitschriften belaufen.

Nach Abzug aller Kosten blieben immer noch 55.139,89 Euro Gewinn. Trotz der hohen Kosten, des günstigen Preises und der schlechten Qualität, konnte also doch eine beträchtliche Summe erzielt werden. Das hat das Experiment gezeigt. Laut Böhmermann hätte man sogar noch mehr herausholen können: „Wir haben uns noch nicht mal richtig viel Mühe gegeben, wir haben noch nicht mal Werbung verkauft.“ Das Geld wolle man jetzt an 15 medienpädagogische Einrichtungen spenden und die Rundungsdifferenz von 54 Cent „versaufen“.

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