Es gibt keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern Gewalt im Fernsehen macht Kinder aggressiv

New York (rpo). Sehen Kinder im Fernsehen häufig Gewaltprogramme, werden sie mit einer höheren Wahrscheinlichkeit aggressive Erwachsene. Zu entsprechenden Ergebnissen kam eine Langzeitstudie in den USA.

Während das Ergebnis nicht überraschte, bezeichneten Experten die Untersuchung dennoch als bedeutend, da hunderte Teilnehmer untersucht worden seien und der gleiche Effekt bei Mädchen und Jungen beobachtet worden sei. Die Studie erschien in der Märzausgabe des Magazins "Entwicklungspsychologie".

Die Wissenschaftler unter der Leitung von Rowell Huesmann untersuchten 329 Männer und Frauen, die schon in den späten 70er Jahren zu ihren Fernsehgewohnheiten befragt worden waren. Sie wurden dann als Erwachsene erneut interviewt, in die Gespräche wurden auch ihre Ehepartner und Freunde einbezogen.

Die Männer, die in ihrer Kindheit vielen Gewaltprogrammen ausgesetzt waren, hatten mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit wie andere Männer ihre Ehefrauen in dem Jahr vor der Befragung gestoßen oder hart angefasst. Frauen hatten mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit einen Gegenstand nach ihrem Mann geworfen. Beide Geschlechter hatten häufiger einen anderen Menschen geschlagen oder gewürgt, ein Verbrechen oder eine Verkehrswidrigkeit begangen. Dabei spielte es keine Rolle, wie aggressiv die Testpersonen in ihrer Kindheit waren.

Huesmann erklärte, die Gewalt im Fernsehen suggeriere Kindern, dass Aggressionen in bestimmten Situationen angemessenen seien. Dies gelte besonders, wenn ein charismatischer Held Gewalt anwende. Gleichzeitig werde eine natürliche Abneigung gegen Gewalt langsam herabgesetzt. Der Forscher empfahl Eltern, ihre Kinder so weit wie möglich vor Gewaltprogrammen zu schützen.

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