26-Jähriger gewinnt drei Millionen Euro Geschafft: Nino schlägt den Raab

Köln (RPO). Der Kampf ging über alle 15 Runden und er war anstrengend – vor allem für den Zuschauer. Nach weit mehr als fünf Stunden und gefühlten zehn Stunden Werbeunterbrechung gewinnt der smarte Chemiedoktorand Nino aus Mainz bei "Schlag den Raab”. Bis zum Schluss war alles offen, dann versenkte der 26-Jährige die schwarze Kugel beim Billard. Der Vater eines Sohnes gewann den Jackpot von drei Millionen Euro

Nino gewinnt Billard-Krimi
8 Bilder

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Köln (RPO). Der Kampf ging über alle 15 Runden und er war anstrengend — vor allem für den Zuschauer. Nach weit mehr als fünf Stunden und gefühlten zehn Stunden Werbeunterbrechung gewinnt der smarte Chemiedoktorand Nino aus Mainz bei "Schlag den Raab”. Bis zum Schluss war alles offen, dann versenkte der 26-Jährige die schwarze Kugel beim Billard. Der Vater eines Sohnes gewann den Jackpot von drei Millionen Euro

Im Hinterkopf bleibt trotzdem die Frage: Hat Stefan Raab das wirklich alles nie vorher probiert? Elegant legte er sich auf dem Elektro-Skateboard in die Kurven, während Snowboarder Nino wackelig vor sich hin schlich. Auch beim Wasserball ging Nino, immerhin Rugby-Spieler der zweiten Bundesliga, mit Mann und Maus unter. "Wahnsinn", fand da auch der Kommentator. Ansonsten war es fast spannender Nino dabei zuzugucken, wie er seine Kontaktlinsen zurechtrückte. Wer aufregenden Sport sehen will, hat vorher besser den letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga geguckt. Dass permanent Werbespots unterbrechen, macht die Sache nicht kurzweiliger. Unterhaltsam wird's, wenn beide Kandidaten ihren Grips anstrengen müssen.

Fünfmal in Folge hatte Raab den Wettbewerb bereits gewonnen, und fast jeder hat Raabs Gegner den Jackpot gegönnt. Das Prinzip des Spiels ist simpel - und wohl jeder Mann kennt es: Es beginnt beim Kirschkernspucken auf dem Schulhof, setzt sich auf dem Fußballplatz fort und endet nicht beim Kauf PS-starker Boliden — oder zumindest dem Tunen des eigenen Kleinwagens. Das schlichte Prinzip des Spiels heißt: Ich bin besser als Du. Mein Haus, mein Auto, meine Yacht und so weiter. Ein schlichter Wettbewerb also und deshalb gönnte jeder dem Außenseiter den Sieg.

Sorgen um die Plautze

Fünf Kandidaten wollten gegen Raab antreten, die Chance bekam der smarte Nino. Er interessiert sich für Politik und macht jede Menge Sport . Ja, sportlich sind sie alle. Aber unterhaltsamer sind eigentlich die Denksportaufgaben. Beim Quiz um Malerei entblößten sich dann doch ein paar Lücken im Allgemeinwissen.

Es wurden bekannte Bilder bekannter Maler gezeigt — Poster, wie Moderator Matthias Opdenhövel süffisant bemerkte. Denn diese Kunstwerke zieren sogar Servietten und sind in schwedischen Möbelhäusern und Discountern zu bekommen. Raab schaffte es immerhin einige Werke ihren berühmten Schöpfern zuzuordnen, sein Gegner Nino stand auf der Leitung.Mitraten macht dem Zuschauer Spaß. Und Raab zeigte auch Nerven — endlich mal:Beim einem Wissenspiel beging er Denkfehler und vergab den Sieg an seinen Konkurrenten Nino.

Beim Sport bewies Stefan Raab wieder einmal, dass er fitter ist, als er aussieht. Trotzdem machte er sich beim Weg zum Wasserball Sorgen über seine Plautze. Schließlich müssen fünf Stunden Sendung ja gefüllt werden, und das geht nicht nur mit Werbung. Das Gefühl, dass sich das Ganze doch ein bisschen zieht, kommt auch bei Spielen wie "so langsam Radfahren wie möglich" auf. Außerdem haben wir das schon einmal gesehen, da musste Boris Becker bei "Schlag den Star" antreten. Und so kam man sich spätestens bei der zweiten Runde wie beim Hallen-Halma vor. Manchmal waren beide einfach zu stümperhaft, als dass ein flüssiges Spiel aufkommt. Das Fußball-Tennis war müdes hin- und hergekicke. Fast wie beim Wasserball. Amüsant hingegen, wie Raab beim Laufball völlig außer Puste war, aber trotzdem gewann.

Die Idee des Wettbewerbs an sich ist nett, doch die Sendung dauert einfach zu lange. Die Spiele wiederholen sich, Raab wird berechenbar und die leichte Ironie der Sportkommentare - "Ist das spannend", "Das gibt's doch nicht", "Sensationell" - nutzt sich ab. Man bleibt nur dran, weil man wissen will, ob es endlich jemand geschafft hat, den Raab zu schlagen. Schließlich geht's nicht nur um die Ehre, sondern auch um drei Millionen Euro für ein bisschen Spiel, Sport und Spaß.

Wer langen Atem hat: Am 12. September geht's wieder los.

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