"Germany's Next Topmodel" Blankbrust und Frostbeulen — Camilla bekommt kein Foto

Sydney · Eine Folge, zäh wie Modelfrühstücksporridge: Fades Shooting, endlos ausgewalzte Problemchen, und Heidi war es wieder mal nicht heiß genug. Wie oft passt das Wort "Busenblitzer" in eine einzige Sendung?

Die Topmodelmachermenschen haben ein Herz für Schlafbären. Für müde, schwerlidrige TV-Gucker, denen während der Sendung öfter mal die Äuglein zufallen, die ab und zu kurz wegknacken — und dann hochschrecken und nicht mehr kapieren, was da bei "Germany's Next Topmodel" vor sich geht.

Für diese erschöpften Seelchen hat man in der aktuellen Sendung nämlich zahlreiche Wiederholungsschrauben und Noch-mal-aufsage-Anker eingebaut: Wie Modelfrühstücksporridge zog sich diese Folge, weil dauernd etwas erzählt wurde, was man schon lääängst wusste. Gähn.

Nervigstes Beispiel: Kims Busenblitzer. In der Folge zuvor, die Älteren werden sich erinnern, hatte ein sonderbar angeheuert wirkender Paparazzo das kurzhaarige "Honey"-Liebchen ausgerechnet in dem Moment geknipst, als ihr beim Entscheidungswalk kurz das Oberweitchen aus dem Klaff-Ausschnitt flutschte. Nun oblag es bereits erwähntem "Honey", Kims sensationell nervigem Freund nämlich, sie telefonisch darüber zu informieren, dass sie mit diesem Foto in den Boulevardmedien gelandet sei: "Man sieht deine Titties!"

Nach einem erneuten Beziehungsgespräch des Grauens mit viel "Baby, alles gut" und "Honey, nein!" (das Kim nebenbei für Bauchmuskeltraining nutzte) gab es viel dramatisches Gekreisch wegen des Busenbilds, jeder, wirklich jeder musste ein- oder mehrmals aufsagen, wie erschütternd und schlimm er diesen unerhörten Vorfall nun fände, und Heidi Klum packte eine noch nie gehörte Lebensweisheit aus: "Du musst nach vorne schauen und nicht nach hinten."

Kimsche Brust immer wieder ausgepackt

Kaum war man dieser Redundanzhölle fürs erste entkommen — immer und immer wieder wurde die Kimsche Brust allerdings dann im weiteren Sendungsverlauf erneut ausgepackt —, ging es an eines der langweiligsten und statischsten Shootings überhaupt: Die Kandidatinnen müssen extrem dürftig bekleidet in einem Eistruck auf Frostblöcken posieren, während Heidi sie feixend mit einem Wasserstrahler traktiert. Natürlich nur, damit die nackten Beine auch schön glitzern auf dem Foto, was denken Sie denn!

Viel Posenspielraum blieb da nicht, und dank Einheits-Perücke sah auch jede Modelanwärterin irgendwie gleich aus — erinnert sich noch jemand an den einen, weißblonden von der Band Cinema Bizarre? Ungefähr so.

"Versuche, die anderen Mädchen nicht zu beleidigen"

Selbst die Klumschen Regieanweisungen klangen einem noch von den vorherigen zehn Shootings in den Ohren: "it has to be hotter!", natürlich, schon wieder musste alles "heißer" sein, als gebe es auf der Welt nur diesen einen Gesichtsausdruck, der für ein Model erstrebenswert sei. Eine echte Überraschung war dann dagegen ein kurzes Telefonat, das die — noch so ein permanent wiederholtes Handlungssteinchen! — leicht angemobbte Kandidatin Elena mit ihrem berühmten Vater, Schauspieler Mathieu Carrière, führte. Obwohl er selbst mitunter als kapriziös bekannt ist, hatte er doch einen wertvollen Erziehungstipp für seine ratlose Tochter: "Versuche, die anderen Mädchen nicht zu beleidigen." Papa weißt es eben am Besten.

Schier endlos zogen sich dann die letzten beiden Erzählstränge, eine Challenge am Strand und der Entscheidungswalk, bei dem die Kandidatinnen Weltall-Herrscherinnen verkörpern sollten und nach der Kandidatin Camilla aus der Sendung rausflog. "Ich habe das Gefühl, die Geschichte ist auserzählt", fällte Juror Thomas Hayo gedankenschwer das Urteil über eines der Mädchen. Nie stimmte man ihm überzeugter zu.

Welche Kandidatinnen schon raus und welche noch dabei sind, lesen Sie hier.

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