Klar, die Parodie auf Michael Wendler war großartig und überzeugend. Bastian Pastewka hatte sich ein Brusthaartoupet angeklebt, möglichst oft in der dritten Person von sich gesprochen und ansonsten in jedem zweiten Satz erwähnt, dass er ja alles alleine mache, Songs schreiben und so, und das er nur so soweit kommen konnte.

Und sicher: Anke Engelke parodierte wunderbar Inka Bause, die im Erzgebirge skurrile Handwerker auftat, genauso wie beispielsweise auch Annemarie Warnkross, die anorexisch anmutende Prosieben-Moderatorin, die in einer Skihalle DJ Ötzi neue Sportarten ausprobieren ließ. Aber. Es waren eben nur Stars wie "Der Wendler", Desiree Nick, der Bundes-Jogi oder Cindy aus Marzahn, an die sich Engelke und Pastewka herantrauten.

Doch die Show hatte noch ein weiteres Problem: Sie war schlicht zu lang. Müde schleppte sich der Gag von Minute zu Minute, ohne wirkliches Finale. Der Zuschauer wurde allein gelassen, allein mit der Freude an der Parodie. Doch dass Pastewka und Engelke dieses Metier beherrschen, das beweisen sie seit Jahren. Eine komplette Sendung darauf aufzubauen, hat vielleicht in der Vergangenheit funktioniert. Diesmal wirkte es aber teilweise bemüht und durchgenudelt.

Auch der initiierte Skandal, dass Wolfgang ausgerechnet mit der Comeback-Frau Withney Houston ein Techtelmechtel gehabt haben soll, natürlich nicht ohne die Houston zu mehreren Gläsern Alkohol zu verführen, wirkte zu bemüht. Anneliese empörte sich heftig, nur um wenige Minuten später ihrem Wolfgang wieder in dei Arme zu fallen. Ja, so ist das im Volksmusik-Business. Aber diese Art von Humor ist dann doch auch ein bisschen abgegriffen.

Natürlich ist diese Kritik eine auf hohem Niveau. Das deutsche Fernsehen hat leider so viele schlimme Comedysendungen, dass Wolfgang und Anneliese als Highlight hervorstechen. Dennoch sollten sie sich darauf nicht ausruhen.