"Gülcan & Collien ziehen aufs Land" Gähnen mit Gina-Lisa, Gülcan und Collien

Düsseldorf · Es hätte eine Folge wie die beiden vorherigen werden können: Gülcan und Collien sind auf dem Land und sollen beweisen, dass sie sich aus ihrem wohl behüteten Luxusleben herauslösen und einen arbeitsreichen Alltag meistern können. Doch alles sollte anders kommen.

Gina-Lisa besucht Gülcan & Collien auf dem Bauernhof
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Gina-Lisa besucht Gülcan & Collien auf dem Bauernhof

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Es hätte eine Folge wie die beiden vorherigen werden können: Gülcan und Collien sind auf dem Land und sollen beweisen, dass sie sich aus ihrem wohl behüteten Luxusleben herauslösen und einen arbeitsreichen Alltag meistern können. Doch es sollte anders kommen. Denn was groß als Überraschung angekündigt wurde, enttäuschte gewaltig.

"Gülcan & Collien ziehen aufs Land", heißt die Sendung, mit der Prosieben den Kollegen von MTV nacheifert. Die hatten Paris Hilton und Nicole Richie einmal quer durch Amerika geschickt und dabei gefilmt, wie sie sich ihr Essen und den Sprit für die Reise durch körperliche Arbeit verdienen mussten.

Dem deutschen Ableger gelingt der große Wurf nicht. Der Grund: Gülcan und Collien kommen aus der Mittelschicht und haben es durch ihre Karriere, Gülcan zudem durch die Hochzeit mit Brötchen-Millionärssohn Sebastian Kamps, auf der Karriere- und Gesellschaftsleiter eine Sprosse nach oben geschafft.

Auf dem Hof von Bauer Konrad verfallen die Protagonistinnen nun also nicht in einen Kulturschock, sondern lediglich um einige Jahre zurück. In die Zeit nämlich, als sie auch zu Hause bei Muttern noch den Abwasch erledigen und den Müll herausbringen mussten.

Auf der anderen Seite sorgt auch das Auftreten der jungen Damen nicht für Hysterie. In Amerika ist das anders. Wenn dort plötzlich spärlich bekleidete junge Hüpfer über das Land rennen, sorgt das für Aufsehen. Bei den handfesten Bayern gibt es dagegen höchstens einen zünftigen Spruch.

Retten wollte der Sender den sich abzeichnenden Reinfall mit einer logischen Reaktion: Wenn zwei zappelige Hühner nicht genügen, schicken wir eben ein drittes ins Rennen. So fährt bereits nach zwei mäßigen Folgen ein silberner Audi vor und der Fahrer öffnet einer drallen Blondine die Tür: Gina-Lisa Lohfink. Wirklich gut kennen sich die Hauptdarstellerinnen nicht, eines ist für Gülcan und Collien jedoch gewiss: Endlich besucht sie eine von ihnen.

Mit einer Stimme wie Janis Joplin macht Gina-Lisa dann auch umgehend klar, was die Hausherren erwartet: "Wir Frauen müssen doch zusammenhalten", sagt sie. Wohlgemerkt zu Bauer Konrads Frau. Symbolisch stellt sie sich dabei aber von der Gastgeberin weg auf die Seite der jungen Damen. Doch die Begeisterung von Gülcan und Collien hält nur kurz. Bis zu dem Augenblick nämlich, als klar wird, dass Gina-Lisa nicht mit anpacken wird. Sie wird lediglich einen Kurzurlaub auf dem Hof verbringen.

Der Arbeitsaufwand beschränkt sich im ersten Teil der Folge entsprechend auf einen Streik. Nach der Ankunft der ehemaligen "Germany's next Topmodel"-Kandidatin packen die Viva-Moderatorinnen wieder an. Allerdings so zaghaft, dass der Zuschauer den Übergang vom Streik zurück in den Arbeitsalltag zunächst gar nicht bemerkt.

Gemeinsam werden dann später die Kühe auf die Weide getrieben und ein Hühnerstall ausgemistet. Vor beiden Arbeiten drückt sich die Besucherin mehr oder weniger offensichtlich, die "Bauernhof-Praktikantinnen" helfen dagegen mit. Auf ihre Art.

Sie schauen sich an was es zu tun gibt, laufen dann weg und schauen später noch einmal vorbei. Mal sind Gülcan die Kühe zu schnell ("die laufen ja bestimmt mit 20, 30 km/h"), mal gibt es viel zu große Spinnen im Hühnerstall ("iiiiieeehhhhh").

Am Abend macht sich Gina-Lisa dann aber doch nützlich. Sie bestellt mit ihrer prall gefüllten Urlaubskasse Pizza, Erdbeeren und Prosecco für Gülcan, Collien und sich. Dass die drei nicht einmal die Flasche öffnen können, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Dafür gibt es ja Bauer Konrad. Und einmal mehr bekommt der Zuschauer zu sehen, wie die Verhältnisse wirklich sind: Die Besucherinnen haben den Bauern in der Hand und nicht andersherum.

Für die kommenden fünf Folgen ist also schon vorab eines Gewiss. Es gibt viel Arbeit und wenig Inhalt. Zu beidem werden die Viva-Sternchen jedoch höchstwahrscheinlich erneut wenig beitragen.

(born)
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