Die Rechte auf einen Blick Fußball im TV: Wer überträgt was

Neuss (rpo). Die Verhandlungen über die Rechteverteilung für TV-Berichte über die Ware Fußball waren alles andere als übersichtlich. Wer überträgt den nun was? Hier ein Überblick.

LÄNDERSPIELE/DFB-POKAL/REGIONALLIGA: Noch bis 2009 liegen die Rechte bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF. Der zuletzt vorzeitig um weitere fünf Jahre verlängerte Kontrakt ist mit 390 Millionen Euro dotiert. Dafür können ARD und ZDF alle Heim-Länderspiele, die Partien des DFB-Vereinspokals, die Begegnungen der Regionalliga bzw. Oberliga sowie die Begegnungen der Frauen-Nationalmannschaft und der Frauen-Bundesliga übertragen.

BUNDESLIGA: Rechteinhaber ist die Schweizer Agentur Infront von Ex-Nationalspieler Günter Netzer. Robert Louis-Dreyfus und Christian Jacobs halten jeweils 35 Prozent des Aktienkapitals an dem Unternehmen. Infront besitzt auch die Rechte der WM 2006 in Deutschland. Die Firma garantiert der Deutschen Fußball Liga (DFL) auch für 2003/2004 290 Millionen Euro.

Der Pay-TV-Sender Premiere wird 150 Millionen Euro zahlen und alle neun Spiele jeder Runde live übertragen. Die ARD ist Erstverwerter im Free-TV und zahlt 60 Millionen Euro, inclusive der Zweit- und Drittverwertung in den Regionalprogrammen. Der bisherige Free-TV-Erstverwerter Sat.1 zahlte bisher 80 Millionen Euro. Das ZDF überweist rund 15 Millionen Euro für die Zweitverwertung.

Elf Millionen Euro kostet das DSF die Zusammenfassung von den beiden Sonntagspielen. Weitere zehn Millionen Euro investiert der Spartensender aus München in die Zweitligarechte. Hinzu kommt eine Bundesliga-Auslandsverwertung in Höhe von rund 10 Millionen Euro.

CHAMPIONS LEAGUE: Ab der Saison 2003/2004 überträgt Sat.1 die Spiele der "Königsklasse" im Free-TV und zahlt dafür 26 Millionen Euro. Premiere wird erneut im Pay-TV alle Spiele übertragen und rund 25 Millionen Euro dafür an die Europäische Fußball-Union (Uefa) zahlen.

WM 2006 IN DEUTSCHLAND: ARD und ZDF wollen wenn möglich alle 64 Spiele der WM-Endrunde in Deutschland live übertragen. Im Augenblick sind sie allerdings nur im Besitz eines Erstverhandlungsrechts mit Infront über 24 WM-Spiele wie 2002 in Südkorea und Japan. Dafür blätterten die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten 125 Millionen Euro hin. Premiere will im Pay-TV ebenfalls alle Spiele live übertragen.

EM 2004 IN PORTUGAL: ARD und ZDF übertragen die komplette EM-Endrunde in Portugal. Die Europäische Rundfunk-Union (EBU) hatte die Rechte für rund 500 Millionen Euro eingekauft. Der Anteil von ARD und ZDF soll rund 95 Millionen Euro betragen.

CHAMPIONS-LEAGUE-QUALIFIKATION/UEFA-CUP: Die Rechte werden von den Klubs einzeln vermarktet.

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