Düsseldorf Flickenteppich für zweites NRW-Radio

Düsseldorf · Die Landesanstalt für Medien schreibt elf frühere UKW-Frequenzen von D-Radio und BFBS für ein Privatradio aus.

Während der Entwurf für ein neues Landesmediengesetz, den die Landesregierung in der vergangenen Woche vorgestellt hat, noch gar nicht in der parlamentarischen Beratung ist, hat die Landesanstalt für Medien (LfM) bereits mit der Ausschreibung von elf UKW-Frequenzen begonnen, die die Basis für ein zweites landesweites Radio bilden sollen.

Neben den landesweiten WDR-Wellen gibt es in NRW bisher 45 privat Lokalradios, die von Radio NRW in Oberhausen ein Mantel-Programm beziehen. Das zweite landesweite Radio soll ebenfalls privat betrieben werden, im Gegensatz zu den Lokalradios jedoch nicht nach dem Zwei-Säulen-Modell. In diesem ausschließlich in NRW vorhandenen Modell sind voneinander getrennte Veranstaltergemeinschaften für die Inhalte und Betriebsgesellschaften für den wirtschaftlichen Sendebetrieb verantwortlich.

Die Antragsfrist für das zweite landesweite Programm, das ebenfalls ein Privat-Radio werden soll, endet am 28. April um 12 Uhr. Für ein wirklich landesweites Programm reichen die nun ausgeschriebenen Frequenzen (siehe Grafik) bei weitem nicht aus, zumal sie kein zusammenhängendes Sendegebiet bilden. Laut Ausschreibung der LfM hat die Landesregierung jedoch mitgeteilt, dass innerhalb der kommenden 18 Monate elf weitere UKW-Frequenzen zur Verfügung gestellt werden können. In der Ausschreibung heißt es aber auch: "Ob und in welchem Umfang weitere Frequenzen für eine landesweite Kette zugeordnet und zugewiesen werden können, ist derzeit allerdings noch nicht absehbar."

Dass die ersten Frequenzen auf dem Ultrakurzwellenband überhaupt frei sind, verdankt sich einem Frequenztausch aus dem Jahr 2010, bei dem das britische Armee-Radio BFBS (British Forces Broadcasting Service) im Zuge der Truppenreduzierung zugunsten des Deutschlandradios Kultur auf Übertragungs-Kapazitäten verzichtete. Seitdem ist das D-Radio in NRW landesweit auf der UKW-Frequenz 96,5 zu empfangen.

Im Gegenzug gab das D-Radio 13 kleinere Frequenzen ab. Auf sechs davon (Borken 92,5, Düsseldorf 106,0, Hückeswagen 106,0, Recklinghausen 101,9, Rheinberg 105,1 und Viersen 104,0) ist nun BFBS empfangbar, sieben sind Teil der Ausschreibung. Nicht im Paket sind Frequenzen im Kreis Heinsberg, wo die LfM mit einem neuen Anlauf für ein Lokalradio rechnet.

(RP)
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