Sendung abgesagt Fernsehkoch wollte Hitlers Leibspeise nachkochen

Brüssel (RPO). Ein belgischer TV-Koch wollte in einer Fernsehsendung das Lieblingsgericht von Adolf Hitler nachkochen. Sein Vorhaben löste in ganz Belgien Empörung und Fassungslosigkeit aus. Fernsehkoch Jeroen Meus hat bereits mehrfach Lieblingsgerichte von verstorbenen Stars nachgekocht.

Darunter waren etwa "Queen"-Frontmann Freddy Mercury, Chanson-Barde Jacques Brel oder der spanische Maler Salvador Dalí. So stand für Dienstag ursprünglich Hitlers Leibgericht "Forelle in Buttersauce" auf dem Plan.

Die Sendung sei jedoch abgesagt worden, erklärte der flämische Sender VRT am Montag. "Die VRT-Leitung verteidigt den Inhalt der Sendung, zieht es angesichts der Kontroverse aber vor, sie zurückzuziehen", hieß es zur Begründung.

Der Chefredakteur des jüdischen Magazins "Joods Actueel", Michael Freilich, hatte Meus nach der Ankündigung der Sendung vorgeworfen, den Diktator Hitler als einfachen Mann des Volkes darzustellen und zu verharmlosen. Der 30-jährige Fernsehkoch sei offenbar nicht gut informiert über den Tod von sechs Millionen Juden durch den Holocaust.

Meus hatte für die geplante Sendung zunächst ein paar Forellen in Bayern geangelt und sich dann auf den Weg zu Hitlers früheren Residenz "Adlernest" in Berchtesgarden gemacht. Dort wollte er laut einer Ankündigung des Senders im Internet das "Gericht eines grauenvollen Mannes" kochen.

(afp)
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