Studie Familienbild im Fernsehen entspricht kaum der Wirklichkeit

Marl (rpo). Das Fernsehen vermittelt kein besonders wirklichkeitsgetreues Bild von Familien. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Adolf-Grimme-Instituts. Zwar gebe es "Familienmodelle unterschiedlichster Couleur", aber die Auswahl der Familiensituationen sei realitätsfremd.

 Jeder zehnte Vater leidet nach der Geburt des Kindes an Depressionen.

Jeder zehnte Vater leidet nach der Geburt des Kindes an Depressionen.

Foto: Jens Schierenbeck, gms

Die Studie gab das Bundesfamilienministerium in Auftrag. Sie untersuchte das Bild der Familie in fiktionalen und non-fiktionalen Formaten im deutschen Fernsehen. Die Autoren der Studie ermittelten, dass bis zu drei Viertel aller Protagonisten in fiktionalen Programmen kinderlos sind. "Existenzielle Fragen" quälten die dargestellten Mittelschichtsfamilien nicht, heißt es weiter.

Die Untersuchung kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass die familienpolitische Debatte, die in Deutschland inzwischen alle gesellschaftlichen Gruppen erfasst habe, sich in den elektronischen Medien kaum wiederfinde. In den fiktionalen wie in den informationsbezogenen Formaten würden Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das Bildungsniveau der Kinder, die Erziehungskompetenz der Eltern und die Armutsvermeidung von Familien kaum aufgegriffen.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort