ARD-Komödie mit Cornelia Froboess Gardasee statt Usedom

Berlin · In einer ARD-Komödie will Eva die Trennung ihrer Großeltern verhindern – mit einer Reise. Doch statt nach Usedom geht es an den Gardasee. Und Eva verfolgt auch eigene Interessen.

 Oma Lotti (Cornelia Froboess) und ihr Mann Heinz (Willem Menne) am Gardasee.

Oma Lotti (Cornelia Froboess) und ihr Mann Heinz (Willem Menne) am Gardasee.

Foto: dpa/Hans Joachim Pfeiffer

Am Lago di Garda in Bella Italia ist es zauberhaft. Viele Liebespaare vergnügen sich an seinen Gestaden. Doch jetzt landen hier zwei Frauen, die im Grunde ganz woanders hin wollten. Zu sehen ist das in der Komödie „Endlich Gardasee!“, in der Oma Lotti (Cornelia Froboess) die Schnauze voll von ihrer Ehe hat. Nach 40 Jahren will sich die rüstige Rentnerin von Mann Heinz (Willem Menne) trennen. Das gefällt Enkelin Eva (Julia Nachtmann) überhaupt nicht, und so packt die Physiotherapeutin Lotti ein, um zu einem Kurzurlaub aufzubrechen, der sie nicht wie geplant nach Usedom, sondern an den Gardasee führt.

Ganz selbstlos handelt sie dabei nicht, ist sie doch verunsichert über die gemeinsame Zukunft mit ihrem Freund Johannes (Bernhard Piesk). Ganz zufällig taucht dann unterwegs in Meran auch der Weinhändler Tobias (Ulrich Friedrich Brandhoff) auf, Evas heimlicher Schwarm.

Charmant machen den angenehm leichten, aber keineswegs seichten Film vor allem drei Dinge: der Sehnsuchtsort Gardasee, die Musik der 50er Jahre – und natürlich Cornelia Froboess. Sie feiert am 28. Oktober ihren 75. Geburtstag, und in dieser Rolle scheint sie ganz in ihrem Element zu sein. Denn Lotti wollte ihr Leben lang an den Gardasee und verehrt die Filmdiva Sophia Loren, über die sie jede Zeile in den Illustrierten liest.

Produziert hat diesen hübsch altmodischen Film eine der wenigen unabhängigen Produktionsfirmen in Deutschland, die Relevant Film in Hamburg. Regisseurin Ulrike Grote (55, „Die Kirche bleibt im Dorf“, „Apropos Glück“) ist eine beschwingte und bodenständige Komödie gelungen, die durchaus ernste Saiten anschlägt und von Aufbruch und Selbstfindung handelt. Vor allem das Wiedersehen mit Cornelia Froboess macht Freude. „Ich glaube nicht daran, Versäumtes nachholen zu können“, sagte sie in einem Interview. „Man kann aufbrechen zu neuen Lebensformen. Ob das glücklicher macht, wird man erfahren. Es bleibt ein Abenteuer.“

„Endlich Gardasee!“, Das Erste, Sa., 20.15 Uhr

(dpa)
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