Ex-Praktikant moderiert "1, 2, oder 3" Elton ist die richtige Wahl

Köln (RPO). Unter seinem richtigen Namen kennt ihn fast niemand, alle rufen ihn nur Elton. Der Dauer-Praktikant von Stefan Raab moderiert ab dem 16. Oktober die ZDF-Kindersendung "1, 2, oder 3" und muss sich im Kampf um die Gunst seines jungen Publikums gegen starke Konkurrenz durchsetzen.

"Die Rollenverteilung zwischen Piet und mir ist noch nicht geklärt. In der Sendung soll sich die Robbe zurückhalten, aber sie ist größer und stärker als ich", sagte der 39-Jährige bei der Vorstellung in Köln. Die blaue Robbe namens Piet Flosse ist das flauschige Maskottchen der Sendung. Sie soll Elton eigentlich in der Sendung assistieren. Doch in Köln wird Piet sofort von einer Schar Kinder belagert, Elton steht daneben und muss zusehen. "Piet kümmert sich um die Kinder, ich dann um die Mütter", scherzte er.

Elton heißt eigentlich Alexander Duszat, ist selbst Vater von zwei Kindern und soll das seit 33 Jahren erfolgreiche Spiel- und Rätselformat ab dem 16. Oktober lustiger und spontaner machen. Über ein Casting hat das ZDF nach einem neuen Gesicht für die Sendung gesucht und ist bei Elton gelandet. "Ich war sehr aufgeregt, habe geschwitzt wie sonst was, aber die Kinder fanden es super", erinnerte sich Elton an den Auswahlprozess.

Eigentlich sei er kein Freund von Castings, aber er habe ja nichts zu verlieren gehabt. Seinem Haussender ProSieben, bei dem er regelmäßig in absurden Wettbewerben in "Elton vs. Simon" gegen Simon Gosejohann antritt, werde er weiterhin treu bleiben, versicherte Elton.

Doch ist Klassenclown Elton überhaupt der richtige, um eine Kindersendung zu moderieren? Wir nennen Pro und Contra.

Contra: Elton ist ein Comedian, der oft unter die Gürtellinie geht. Die kleinen Wettbewerbe mit Gosejohann sind teilweise nicht jugendfrei, seine Witze nicht kinderfreundlich. Als Vorbild für die kleinen hat Elton nicht gerade die besten Voraussetzungen. Schwierig dürfte auch der Spagath zwischen Comedy und Kindern werden, wenn Elton wie angekündigt weiter für Prosieben dreht. Ein Spagath, bei dem sich Elton schnell verletzen kann. Und: Es geht nicht mehr nur um Spaß, Elton muss sich punktgenau auf die Sendung und die Antworten der Fragen vorbereiten, um den Kindern alles erklären zu können.

Pro: Elton hat selbst zwei Kinder, hat den Umgang mit der Jugend im täglichen Leben kennengelernt. Bei Auftritten in Sendungen wie "Zimmer frei" stellte Elton unter Beweis, dass er nicht nur Blödsinn im Kopf hat, sondern bodenständig, anständig ist. Mit seiner aufgeschlossenen Art kann Elton bei den Kindern sicher punkten. Schafft er es, die Kinder zum Lachen zu bringen, und er wird es schaffen, ist er genau der richtige Mann für den Job. Elton ist mittlerweile ein Medienprofi, ein Multitalent: Wenn er eine Aufgabe bekommt, bereitet er sich gewissenhaft vor und leistet sich kaum Fehler.

"Seine natürliche Art, mit den Kindern umzugehen, hat uns einfach überzeugt", begründete auch die ZDF-Hauptredaktionsleiterin Kinder und Jugend, Barbara Biermann, die Entscheidung für Elton. Er solle die Sendung auflockern, dynamischer und unterhaltsamer machen.

Für Elton ist die Sendung eine ganz neue Herausforderung, wie er zugibt. "Da muss man sich besser vorbereiten, als wenn man zu 'TV Total' geht", sagte er. Schließlich müsse er nicht nur Fragen stellen, sondern die Antworten auch selbst erklären können.

Außerdem habe er ordentlich Respekt vor seinen Kandidaten. "Es gibt nichts Schlagfertigeres als kleine Kinder", sagte der selbst eher selten um eine Antwort verlegene Ex-Showpraktikant von Stefan Raab. Auch auf "Höflichkeitslacher" bei misslungenen Witzen könne er bei Kindern eher nicht zählen: "Die haben den besseren Humor."

Die Sendung, die im Dezember 1977 mit Michael Schanze als Moderator startete, habe er als Kind selbst gerne gesehen, sagte Elton. "Ich habe da auch vorm Fernseher mitgeraten." Sein achtjähriger Sohn schaue heute ebenfalls gerne zu. "Das ist ja auch schön am Samstagmorgen, wenn man die Kinder vor den Fernseher setzen kann und die Eltern können sich anderweitig vergnügen", sagte Elton.

(DDP/seeg)
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