Kolumne Einmal König sein

Wenn man es geschickt anstellt, kommt man im Laufe seiner Schulsportkarriere auf so manche Auszeichnung. Es gibt Ehrenurkunden bei den Bundesjugendspielen, Sportabzeichen in Gold, Silber, Bronze, Berufungen in Handball-Schulteams, Podestplätze bei den örtlichen Schwimm-Meisterschaften der Grundschulen und Topplatzierungen beim Eltern-Kind-Triathlon.

Doch nichts von alldem geht über die Berufung zum König beim Völkerballturnier der Klassen. Diese Berufung ist ein Vertrauensbeweis erster Güte in Wurfkraft und Wendigkeit. Denn der König ist es, der ein Völkerballspiel entscheidet. Er hat drei "Leben", darf also zweimal ungestraft getroffen werden. Er kann verloren geglaubte Partien umbiegen und den Gegner zur Verzweiflung bringen.

Dass Völkerball ursprünglich ein Kriegsspiel mit Königen und Gefallenen war und zur Zeit Turnvater Jahns im 19. Jahrhundert der Wehrertüchtigung diente - geschenkt. Das Spiel macht Spaß. Und es macht blaue Flecken. Wenn ein harter Ball mal mit voller Wucht auf den Oberschenkel klatscht.

(RP)
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