Düsseldorf Eine Magd kämpft um ihre Freiheit

Düsseldorf · Vom Leben einer starken Frau mit freidenkendem Geist erzählt der ZDF-Film "Das goldene Ufer".

Mit etwas Glück gibt es einen zweiten Sack Stroh zum Schlafen. Ansonsten hat Gisela (Miriam Stein) nicht viel zu erwarten in ihrem Leben. Der ZDF-Historienfilm "Das goldene Ufer" beschreibt das harte Los einer Magd im 19. Jahrhundert. Doch diese Frau möchte sich nicht mit ihrer Rolle als Arbeiterin auf einem Gutshof zufriedengeben - und kämpft für ihre Freiheit. Miriam Stein ("Unsere Mütter, unsere Väter") spielt diese Gisela, die auf dem fiktiven Gut von Rennitz im Königreich Hannover im Jahr 1825 ihren Dienst verrichtet, mit jugendlicher Leichtigkeit. Ihre Gisela ist ein begeisterungsfähiges Mädchen, das seinen Instinkten folgt. Und dadurch erkennt, dass das System, in dem sie lebt, ungerecht ist. "Sie ist jung und direkt - aber unreflektiert, emotional", sagt Stein. Wenn sie Widerworte gibt, einem geflohenen Bediensteten heimlich Essen in sein Versteck bringt oder gegenüber ihrem Freund Walther (Volker Bruch) offen von Flucht spricht, sei das für Gisela keine Frage von Mut.

Der Film beruht auf dem Bestseller von Iny Lorentz. Regisseur Christoph Schrewe konnte für die Geschichte über das Schicksal zweier junger Menschen in der Zeit des deutschen Vormärz neben Stein und Bruch auch die Schauspieler Ulrike Folkerts und Walter Sittler gewinnen. Sie spielen das Grafen-Paar Heinrich und Elfreda von Rennitz. Der Gräfin ist der freidenkende Geist der Magd Gisela ein Dorn im Auge. Sie droht mit drakonischen Strafen gegen jeden, der aufbegehrt. Aus Angst, dass sich seine Freundin aus Kindheitstagen in Gefahr begibt, drängt Gutsknecht Walther sie dazu, sich ruhig zu verhalten.

Die Schauspieler Stein und Bruch sind auch im echten Leben ein Paar - erleichtert das das Spiel? "Ja, denn beim Schauspiel ist es wichtig, dass man im Moment ist. Wenn man jemanden vor sich hat, den man toll findet und der ehrlich ist in dem, was er tut, dann ist das positiv und hilft. Das war die erste gemeinsame Arbeit, die so intensiv war, in der wir in fast jeder Szene zusammen zu sehen waren. Und das hat super funktioniert", erzählt Bruch. Er würde den Film als historischen Abenteuerfilm beschreiben. "Natürlich ist er auch ein Liebesfilm. Aber die Liebe ist ja auch ein Abenteuer."

"Das goldene Ufer", ZDF, So., 20.15 Uhr

(dpa)
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