Hamburg Eine Betriebsfeier mit Folgen

Hamburg · In der Komödie "Drei in einem Bett" entdeckt eine zickige Karrierefrau ihr Vertrauen in Männer wieder.

Steuerberaterin Kerstin (Nadja Becker) ist ein Drache: Ihr Stechschritt klappert durch die Räume. Ihre Befehle gellen. Wehe, wenn einer nicht gehorcht! "Ihretwegen weiß ich, warum man besser schwul ist", meint ihr homosexueller Assistent. Maximilian Grill spielt ihn rührend und sehr komisch. Freilich hat Kerstins Biestigkeit Gründe. Die kann ihre Darstellerin nachvollziehen: Kirsten sei eben "ein Sensibelchen in harter Schale", wie man das häufig hat. "Sie ist voller Angst vor ihrer eigenen Verletzlichkeit. Deshalb will sie auch keine feste Beziehung."

In der Komödie "Drei in einem Bett" spielt sie (nach mehreren Nebenrollen, siehe Info) zum ersten Mal die alleinige Hauptrolle. "Das wurde ja auch Zeit", so lautet dazu – nicht ohne Genugtuung – ihr eigener Kommentar. Und auf die Frage, warum man gerade sie für die Rolle der Kirsten geholt hat, antwortet sie: "Ich hoffe, weil ich's kann."

Für ihre Rolle muss sie sich nicht von ihrer sympathischen Seite zeigen. "In mancher Hinsicht kommen solche Menschen aber leichter durchs Leben und kriegen, was sie wollen", sagt Nadja Becker – wohl auch mit Blick auf die eigene knochenharte Branche: "Wie nett darf man eigentlich sein, um das zu bekommen, was man will?"

Kerstin bekommt, was sie will. Auch, was sie nicht will. Nämlich ein Kind. Denn da war jene Betriebsfeier, bei der seltsame Tropfen kursierten. Und Kerstins harte Schale war aufgebrochen. Sie bestand plötzlich darauf, gleich zweien der Kollegen ihre Sommersprossen zu zeigen. Am nächsten Morgen lagen die drei im gleichen Bett und konnten sich zunächst einmal an so gar nichts erinnern.

Wer aber ist nun Vater des Kindes? Der eher biedere, von Heim und Familie träumende Gregor, dem Schauspieler Rüdiger Klink eine sanft sympathische Schusseligkeit mitgibt? Oder der smarte Simon (Bert Tischendorf), der schöne Macho, der alles sein möchte, nur nicht einer Einzigen treu? Oder wird sich da noch ein anderer einbringen?

Die vertrauten Mechanismen einer gut geölten Screwball-Comedy funktionieren in Hansjörg Thurns Drehbuch, die Komödie ist immer für noch ein Bonmot und eine weitere Spaßigkeit gut. Der Titel ist ein wenig anzüglich, Nadja Becker hat das als Hauptdarstellerin allerdings nicht gestört. Problemlos sei auch die Szene gewesen, in der die drei nackt beieinander liegen: "Ich selbst war ja gar nicht richtig nackt, sondern durfte mir gleich das Bettlaken über den Körper ziehen."

"Drei in einem Bett", Sat. 1, 20.15 Uhr

(dpa)
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