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Düsseldorf Ein Musiker im Beziehungsstress

Düsseldorf · "Das verrückte Liebesleben des Simon Eskénazy" ist eine amüsante französische Liebeskomödie.

Simon Eskénazy (Antoine de Caunes) lebt in einem Multi-Kulti-Stadtviertel von Paris. Sein Leben ist ebenso bunt wie seine Heimat. Simon ist ein erfolgreicher jüdischer Klezmer-Klarinettist, der nach der Trennung von seiner Frau offen mit einem Mann zusammenlebt. Eines Nachts landet er mit dem arabischen Transvestiten Naïm (Mehdi Dehbi) im Bett. Der verliebt sich in Simon und ist von nun an nicht mehr so leicht loszuwerden. Die perfekte Gelegenheit bietet sich Naïm, als Simons kranke, aber nicht gerade pflegeleichte Mutter sich bei ihrem Sohn einquartiert. Naïm gibt sich kurzerhand als Krankenschwester Habiba aus und kann von nun an in der Nähe seines Angebeteten sein. Der hat aber ganz andere Sorgen: Eine stressige Konzerttournee steht an, und er muss seine Beziehung zu dem verklemmten Raphaël (Micha Lescot) beenden. Zu allem Überfluss reist dann auch noch Simons Ex-Frau Rosalie (Elsa Zylberstein) mit dem gemeinsamen Sohn Yankele (Taylor Gasman) und ihrem neuen Lebensgefährten aus New York an und wirbelt Simons Lebens durcheinander.

In "Männer sind auch nur Frauen" (1998) beschäftigte sich Regisseur Jean-Jacques Zilbermann zum ersten Mal mit der Homosexualität im jüdischen Milieu und etablierte bereits die Figur des Simon Eskénazy. Zehn Jahre später zeigt er in "Das verrückte Liebesleben des Simon Eskénazy" wie es mit dem Klarinettisten weitergeht. Der Zusammenprall unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Rassen geschieht dabei so beiläufig, dass man sie – genau wie die sexuelle Orientierung der Titelfigur – lediglich als Träger des beißend sarkastischen Humors und einiger zutiefst berührender tragikomischer Momente erlebt. Im Grunde geht es nämlich gar nicht um Glaube, Herkunft oder Sexualität, sondern allein um die Liebe.

Regisseur und Drehbuchautor Zilbermann gründete Anfang der 80er Jahre in Paris die berühmten Kinos "L'Escurial" und "Max Linder Panorama". Er realisierte zunächst diverse Dokumentarfilme. Zum Spielfilm kam Zilbermann 1993 mit einem nostalgischen Film über Frankreich unter Charles De Gaulle, dem ehemaligen französischen Staatspräsidenten, der die Präsenz des Marxismus im Alltag einer Familie zeigt.

"Das verrückte Liebesleben des Simon Eskénazy", Arte, 20.15 Uhr

(RP)
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