Komödie Ein Dorf im Atommüllstreit

Arbeitsplätze, florierende Läden und Hotels und für die Kinder eine Schule. 30 Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen verspricht die Pariser "Agentur zur Entsorgung radioaktiver Abfälle" den Bewohnern des idyllischen Saint-Lassou nahe Limoges. Diese Aussicht überzeugt einen Teil der Bauern. Die Gegner des Vorhabens gehen auf Bürgermeisterin Anna (Katja Riemann) zu, resolute Umweltschützerin und Atomkraftgegnerin. Das Ringen um die Meinungshoheit und die Zukunft des Ortes schildert die Komödie "Das gespaltene Dorf".

Um ihr idyllisches Örtchen vor den Atommüllkapitalisten zu retten, greift Anna gemeinsam mit der ortsansässigen Ärztin zu einem Trick. Sie deponieren angeblich durchgerostete Fässer mit Atommüll in den Stollen der ehemaligen Mine, in der ein Endlager gebaut werden soll. Doch der ausgeklügelte Coup droht aufzufliegen.

Die Fakten zur Unterfütterung der Komödie hat sich Regisseur Gabriel Le Bomin nicht ausgedacht. Im lothringischen Bure, 190 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, will die ANDRA, Frankreichs Institution für die Entsorgung des strahlenden Mülls, ein Endlager bauen, das im Jahr 2025 in Betrieb gehen soll. Die Proteste der Anwohner hielten sich in Grenzen. 30 Millionen Euro flossen für neue Autobahnen, Häuser und Hotels.

"Das gespaltene Dorf", ARD, 20.15 Uhr

(RP)
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