Zeitungsbericht Durchsuchung von "Cicero"-Redaktion erfolglos

Potsdam (rpo). Die umstrittene Durchsuchung der Redaktionsräume des Magazins "Cicero" hat den Ermittlern einem Zeitungsbericht zufolge keine neuen Erkentnisse gebracht. Dem Chefredakteur und einem Mitarbeiter wird Geheimnisverrat vorgeworfen, weil das Magazin einen internen Bericht des Bundeskriminalamts veröffentlicht hatte.

 Die niedersächsische Polizei ermittelt nach einem Beziehungsdrama in Zeven.

Die niedersächsische Polizei ermittelt nach einem Beziehungsdrama in Zeven.

Foto: rpo, Christian Kurth

Es sei nichts Verwertbares gefunden worden, berichtete die Zeitung "Potsdamer Neueste Nachrichten". Das Bundesinnenministerium hatte die Potsdamer Staatsanwaltschaft autorisiert, Ermittlungen gegen "Cicero"-Chefredakteur Wolfram Weimer und den Journalisten Bruno Schirra einzuleiten. Daraufhin hatten Beamte Schirras Wohnung und die Redaktion in Potsdam durchsucht.

Gegen Weimer und Schirra wird wegen Beihilfe zum Geheimnisverrat ermittelt, weil das Magazin im April einen Bericht Schirras veröffentlicht hatte, in dem er aus einem internen Papier des Bundeskriminalamts (BKA) zur Finanzierung islamistischer Terroristen zitierte.

Mit der Durchsuchung wollte das BKA die undichte Stelle im eigenen Haus ermitteln. Der Vorgang war bei Journalisten-Verbänden und auch in der Politik auf Kritik gestoßen, von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) jedoch befürwortet worden.

Wie die Zeitung weiter berichtet, hat die Potsdamer Ermittlungsbehörde wochenlang Schweizer Ämter vergeblich "unter Druck gesetzt", um auch die Wohnung und das Büro des Auslandschefs des schweizerischen "Sonntagsblicks", Johannes von Dohnanyi, durchsuchen zu können. Auch gegen ihn werde offenbar wegen des Verdachts der Beihilfe zum Geheimnisverrat ermittelt.

(afp)
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