Frankfurt/M. "Superstar" Severino gesteht Betrug

Frankfurt/M. · Der 28-jährige Sänger ist zu einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilt worden.

Deutschland sucht den Superstar (DSDS): Severino Seeger siegt
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Severino Seeger gewinnt "DSDS" 2015

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Der diesjährige RTL-"Superstar" Severino Seeger (28) ist jetzt ein verurteilter Betrüger, entgeht aber einer Gefängnisstrafe. Ein Gericht in Frankfurt verurteilte ihn gestern wegen gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Betrugs zu einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung sowie zu einer Geldstrafe. In dem Prozess hatte der Sänger zugegeben, alte Frauen um ihr Geld betrogen zu haben. Er habe "zu spät gemerkt, dass dies der falsche Weg war", sagte der Sänger und zeigte sich damit reumütig. Sein Verteidiger kündigte an, dass der 28-Jährige den Schaden wiedergutmachen wolle.

Zu Beginn des Prozesses hatte Seeger seine Taten gestanden. Er räumte ein, in den Jahren 2012 und 2013 in neun Fällen ältere Damen aufgesucht und von diesen Scheckkarte und Geheimnummer ausgehändigt bekommen zu haben. Komplizen hatten die Opfer zuvor angerufen und sich als Bankangestellte ausgegeben. Sie tischten ihren Opfern Lügen auf und behaupteten, in das Computersystem ihrer Bank sei ein Virus eingedrungen, die Scheckkarte mit Geheimnummer müsse daher aus Sicherheitsgründen eingezogen werden. Anschließend habe er mit den Scheckkarten Geld an Bankautomaten abgehoben. Von den neun anderen mutmaßlichen Bandenmitgliedern sind mehrere schon verurteilt worden.

Die Richter des Frankfurter Landgerichts erlegten Severino Seeger die Wiedergutmachung des Gesamtschadens von 101 000 Euro auf. Dazu will der 28-Jährige Teile seines Preisgeldes aus der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) in Höhe von 500 000 Euro einsetzen. Mitte Mai dieses Jahres hatte er das Finale der Casting-Sendung gewonnen und bekam neben dem Geld auch einen Plattenvertrag.

Laut Urteil betrug der von Seeger persönlich angerichtete Schaden rund 25 000 Euro. Der 28-Jährige zeigte sich vor Gericht zwar reuig, schob jedoch einen Teil der Schuld von sich: Ein Cousin habe ihn zum Mitmachen "manipuliert". "Ich hab Ja gesagt, weil ich einfach dumm war", sagte der DSDS-Teilnehmer vor Gericht.

(dpa)
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