Casting-Show startet "DSDS Kids" gefährlich für Kinder?

Berlin · Kuschelig soll es werden beim aktuellen Ableger der Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS). Der Sender RTL knöpft sich bei "DSDS Kids" ab heute dreimal die jüngsten Gesangstalente vor – Zielgruppe sind Kinder von sechs bis 14 Jahren.

DSDS-Kids - Castingshow für Kinder
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Kuschelig soll es werden beim aktuellen Ableger der Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS). Der Sender RTL knöpft sich bei "DSDS Kids" ab heute dreimal die jüngsten Gesangstalente vor — Zielgruppe sind Kinder von sechs bis 14 Jahren.

Verbal vorgeführt oder verletzt werden soll allerdings, im Gegensatz zur Erwachsenen-Ausgabe, keiner der Beteiligten. Das hat Jury-Mitglied Michelle Hunziker vorab verkündet. Der Umgangston sei ein anderer — selbst Jury-Präsident Dieter Bohlen werde sich von seiner sanften Seite zeigen. Pädagogen raten Eltern dennoch dazu, ihre Kinder beim Ansehen der Show nicht alleine zu lassen. "Wenn Gleichaltrige auf der Bühne stehen, fiebern Kinder noch mehr mit und verlieren die Distanz", sagen Experten des Programmratgebers "Flimmo".

Vor allem geht es darum, den Kindern das Geschehen auf dem Bildschirm zu erklären und für sie einzuordnen. Eltern sollten auf jeden Fall darauf achten, dass die Kinder "keine falschen Vorstellungen von Ruhm, einer Sängerkarriere oder einem Fernsehauftritt bekommen", sagen die Fachleute des Projekts "Flimmo", hinter dem der Münchner Verein Programmberatung für Eltern e.V., die Landesmedienanstalten und das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) stehen.

Um den Jugendschutz zu gewährleisten, zeichnet RTL die Shows zwischen 18 und 20 Uhr auf, gesendet wird allerdings erst ab 20.15 Uhr. Die Abstimmungsergebnisse werden live abgegeben — wer weiterkommt, bestimmen die Zuschauer per Telefon-Voting. 38 664 Kinder hatten sich laut RTL beworben, 30 von ihnen tragen nun in drei Ausgaben (5., 11. und 18. Mai) je ein Lied auf der Bühne vor. Jeweils drei werden dann von den Zuschauern ins Finale am 25. Mai gewählt. Dem Sieger oder der Siegerin winkt ein Ausbildungs-Stipendium in Höhe von 30 000 Euro. Und auch die Schule des Nachwuchsstars soll profitieren — mit Ausrüstung nach Wunsch für insgesamt 20 000 Euro.

Neben Dieter Bohlen und Michelle Hunziker sitzt noch Dana Schweiger in der Kids-Jury. Sollte das Team harmonieren, wäre wohl auch ein Wechsel zur Erwachsenen-Ausgabe denkbar. Wegen zuletzt zu schlechter Quoten wird die zehnte Staffel von "DSDS" derzeit komplett überarbeitet. Dazu gehört auch der nahezu vollständige Austausch der Jury. Natalie Horler und Bruce Darnell werden laut Medienberichten wohl nicht ein weiteres Mal über das Können der Talente befinden, nur Bohlen bleibt. Auch Moderator Marco Schreyl ist bei der zehnten Auflage von "DSDS" nicht mehr dabei. Vielleicht empfiehlt sich ja Daniel Aßmann für den Job — er moderiert die "Kids"-Ausgabe.

(RP/pst)
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