"Deutschland sucht den Superstar" Kandidat tätowiert sich Bohlens Autogramm auf den Arm

Düsseldorf · Man könnte meinen, nach 14 Jahren "Deutschland sucht den Superstar" hätte man schon alles gesehen. Die fünfte Folge der aktuellen Staffel hält aber einige erste Male bereit – und feiert den Pop-Titan Dieter Bohlen.

Das sind die DSDS-Kandidaten der 5. Folge am 18.1.
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Foto: RTL/Stefan Gregorowius

Man könnte meinen, nach 14 Jahren "Deutschland sucht den Superstar" hätte man schon alles gesehen. Die fünfte Folge der aktuellen Staffel hält aber einige erste Male bereit — und feiert den Pop-Titan Dieter Bohlen.

Das hat es bei "Deutschland sucht den Superstar" wohl noch nie gegeben: Der Jury-Chef Dieter Bohlen erhebt sich von seinem Drehstuhl-Thron und übergibt ihn einer Kandidatin — natürlich nur der Kunst wegen. Deborah aus Gelsenkirchen benötigt für ihre komplizierte Performance zu Madonnas Hit "La Isla Bonita" nämlich einen Stuhl als Requisite. Bei RTL hatte man aber scheinbar nur einen Barhocker parat, und der ist irgendwie zu hoch für die 20-Jährige. Als sie ihn auch nach mehreren Versuchen immer noch nicht zu erklimmen vermag, erbarmt sich der Pop-Titan und schiebt ihr seinen Stuhl zu.

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Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Sein Mitleid hält aber nicht lange an, denn die groß angekündigte Tanz-Choreografie besteht nur aus Vom-Stuhl-Aufstehen und wilden Handbewegungen. "Da hast du mich schön verarscht. Wenn ich gewusst hätte, dass du den Stuhl nur zum Aufstehen brauchst, hätte ich ihn dir nicht gegeben", schimpft Bohlen. Auch seine Jury-Kollegen sind nicht begeistert. Schlager-Star Michelle etwa vergleicht die Kandidatin mit einem Walross. Das würde auch immer nur den einen gleichen Ton von sich geben. Scooter-Frontmann H.P. Baxxter gibt Deborah noch einen Karrieretipp mit auf den Weg: Falls mal eine Ampel ausfallen sollte, könne sie immerhin noch den Verkehr regeln.

Der nächste Kandidat wäre wohl in Ohnmacht gefallen, hätte er gewusst, dass jemand anderes als der Musikproduzent sich auf dessen Stuhl setzen durfte. Der 23-jährige Michael bezeichnet sich selbst als größten Modern-Talking-Fan aller Zeiten, und jeder, der ihm länger als 60 Sekunden zuhört, kommt zu der gleichen Erkenntnis. Ein Bohlen-Kompliment jagt das nächste: "Ich liebe dich Dieter! ,Modern Talking' ist das Beste, was je passiert ist. Ich singe jeden Tag auf der Arbeit acht Stunden am Stück deine Lieder", erzählt er ganz aufgeregt.

Singen kann Michael zwar nicht, wie ihm die Jury nach seiner fragwürdigen Darbietung des — na klar, wie könnte es auch anders sein — Modern-Talking-Klassikers "Cheri Cheri Lady" zu verstehen gibt. Das scheint ihm aber egal zu sein. Hauptsache einmal Dieter Bohlen sehen, sagt er, und: "Das ist der größte Tag in meinem ganzen Leben."

Damit er diesen Tag seinen Lebtag nicht vergisst, möchte er sich auch gleich noch ein Autogramm von Bohlen auf den Arm tätowieren lassen und sorgt so für die nächste Premiere bei DSDS. Gott sei Dank hat RTL einen Tätowierer hinter den Kulissen sitzen, so kann Michaels Wunsch auch gleich in die Tat umgesetzt werden. Während Michelle noch einmal erklärt, dass so ein Tattoo ewig auf dem Arm bleibt, ist Bohlen ganz von Sinnen. Ganz toll sehe das aus, sagt er und überlegt vermutlich, ob er sich ebenfalls seine Unterschrift auf den Arm stechen lassen könnte.

Apropos Modern Talking: Der DSDS-eigene Hypnotiseur Pharo testet seine Fähigkeiten an Jury-Mitglied Michelle. Während sie einen tiefen Schlaf schläft, trichtert er ihr eine besondere Bösheit ein: "Wenn du wieder aufwachst, dann willst du unbedingt mit Dieter Bohlen produzieren. Du willst der weibliche Part von Modern Talking werden. Du willst Modern Talking Teil 2", sagt er mit Grabesstimme. Dann schnipst er, Michelle ist wieder wach und geht fortan Dieter Bohlen mit genau diesem Wunsch auf die Nerven.

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Sie hätte da eine super Idee, fängt sie an, und erörtert ihr Konzept. Sie sei das Beste, das es überhaupt gebe, und Modern Talking sei das Beste gewesen, das er je gemacht habe. Nur logisch, dass man diese beiden Dinge zusammenbringt. Dieter sieht das anders: "Bist du irre, hast du Drogen genommen?", fragt er. Vor einem Jahr hätte ihn bereits Heino gefragt, ob sie gemeinsam das Pop-Duo wiederbeleben wollen. "Da hätte es mit dem ja noch besser gepasst", findet er, und schiebt hinterher: "Ich bin froh, dass ich aus der Scheiße raus bin."

Gesungen wird übrigens auch in dieser fünften Folge. Neben einer Popo-wackelnden Dom-Rep-Beyoncé, zwei soliden Rockröhren und einer Engländerin mit zartem Stimmchen begeistert vor allem Regie-Student Felix. Als der angibt, "Blue Suede Shoes" von Elvis zum Besten geben zu wollen, erntet er zunächst geschockte Gesichter. Doch dann die Überraschung: Der hört sich ja wirklich an wie Elvis und ist beim Singen gar nicht so verklemmt wie er auf den ersten Blick wirkt. "Das war das Beste, was ich seit dem Blick in den Spiegel heute Morgen gesehen habe", witzelt Bohlen, und die Stimme aus dem Off sagt: Elvis ist jetzt Ösi.

Am Ende kommt es sogar noch zu einem Wiedersehen mit einem alten RTL-Bekannten. Andrea Renzullo schaffte es beim Supertalent 2010 mit seinem Gesang immerhin auf den vierten Platz. Damals war er 14. Heute, sichtlich gereift, möchte er noch einmal vor Bohlen bestehen. Dabei gibt er sich ganz unbescheiden: "Ich bin hier, weil ich Superstar werden möchte", erzählt er selbstbewusst, fragt im nächsten Moment aber noch nach: "Darf man das so sagen?"

Bohlen erkennt Andrea zwar nicht wieder, findet seine Interpretation von Andreas Bouranis Hit "Auf anderen Wegen" aber gut. Seine Jury-Kollegen auch. Er darf sogar das ganze Lied singen. Bis zum Ende. Ist das die nächste Premiere in dieser Sendung? Allzu oft kommt es zumindest nicht vor.

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