Dschungelcamp-Auftakt 2023 „Leck mich am Arsch, was mache ich hier?“

Düsseldorf · Claudia Effenberg ist bereits erschöpft, eine legt sich mit allen an und Lucas Cordalis will einfach nur seinen Vater beerben. Welche Rollen bereits verteilt sind und warum Oliver Kahn mehr vermisst wird als Martin Semmelrogge. Tag eins im Promi-Dschungel.

Dschungelcamp 2023: Tag 1 - das ist passiert - Fotos
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So lief Tag 1 im Dschungelcamp

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Foto: RTL/Stefan Thoyah

Sie sind da. Endlich. Drei Jahre, eine Pandemie und wahlweise ein Fallschirmsprung oder eine Höhenprüfung später stehen die 13 hoch motivierten, wohl gecasteten „Stars“ am wohl berühmtesten Lagerfeuer der deutschen Fernsehgeschichte und staunen. „Eine Mischung aus Tegernsee und Bali“, meint der eine, „wie eine Foto-Tapete“, die nächste, „wow, ist das schön hier!“, sind sie sich alle einig. Noch jedenfalls. „Wenn ich euch so anschaue, dann könnte das die beste Staffel ever werden", hat Sonja Zietlow noch kurz vor dem Einzug der Camper befunden. Und die erste Sendung am späten Freitagabend zeigt, dass die Moderatorin nach 19 Jahren durchaus aus Erfahrung spricht. Während ihr neuer Kollege Jan Köpper im Übrigen eher wenige, oder zumindest die steifer wirkenden Redeanteile hat.

Schon beim alljährlichen Get Together in lockerer Strandclub-Atmosphäre, bei dem zum Bedauern einiger Kandidatinnen diesmal kein Champagner gereicht wurde, wird dann klar: Manche wissen weder, worauf sie sich eingelassen haben, noch mit wem so genau. „Ich dachte Oliver Kahn zieht ein“, sagt Reality-Star Gigi Birofio, der wirklich etwas falsch verstanden zu haben scheint. „Ist das nicht der von ‚Cherry Cherry Lady‘?“ wird Markus Mörl von Weitem begrüßt, der mit derselben Eleganz versucht, mit dem Beiboot anzureisen, mit der er einst die Neue Deutsch Welle geritten ist. Das scheint ihm im Grunde auch besser zu gelingen als Realitystar Cosimo Citiolo, der mit einem Schwimmtier-Krokodil und aus dem Meer steigt – samt Rettungsring, wie Claudia Effenberg kommentiert und woraufhin er nur erwidert: „Ich werde hier aufblühen wie ein Schmetterling.“ Die Welt der Tiere ist das Stichwort, das „Checker vom Neckar“ Cosimo ohnehin sehr bewegt. Er habe schon als Kind Angst vor Ameisen gehabt, erzählt der 110-Kilo-Mann am Strand, lediglich in einer Netzbadehose bekleidet. Manchmal hätten Mitschüler ihm tote Bienen aufs Pausenbrot gelegt. Den Tieren im Dschungel aber wolle er sich stellen, versichert er, oder in seinen Worten: „Ich werde den Schwanz nicht zurückziehen.“

Dschungelcamp 2023 Kandidaten: Diese Stars machen mit - Bilder
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Dschungelcamp 2023 – Das sind die Kandidaten

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Foto: RTL/Ruprecht Stempell

Mutiger als jeher tritt dann auch die Kandidatenschar ihren Weg ins Camp an. Bisher habe es vor Abflug immer „volle Hosen und leere Tränensäcke“ gegeben, wundert sich selbst Sonja Zietlow über die Abgeklärtheit der Dschungelcrew. Früher hätten sich einige Teilnehmer geweigert, überhaupt in den Flieger einzusteigen. Diesmal springen sie alle mehr oder minder enthusiastisch aus dem Kleinflugzeug, um mit einem Fallschirm mitten im Dschungel zu landen – und verziehen dabei keine Mine. „Das ist das ganze Botox“, versichert anschließend Nachrückerin Djamila Rowe, die sich nicht ohne Stolz als „eines der ersten Luder der Bundesrepublik“ (a.D.) vorstellt, deren Körper eine Baustelle sei, an der immer gebastelt werde.

Zur Frage, warum Rowe überhaupt als Nachrückerin antritt und was eigentlich mit Martin Semmelrogge zwischen Frankfurt und Down Under passiert ist, kommt es erst gar nicht. Denn gleich mehrere Streits dominieren die Einzugsfolge. An durchweg allen beteiligt: Model und Veganismus-Aktivistin Tessa Bergmeier (“Mein Körper ist kein Grab für tote Tiere.“) Es geht mal um ihren Betten-Vorteil, mal um ihren gebrochenen Fuß, mal um ihren Fleischekel. Die Selbstinszenierung zu kaschieren, indem sie Tierwohl mit dem Satz verteidigt „Die haben auch Gefühle, Baby-Kühe fangen sogar mit ihrer Zunge Schneeflocken“ – macht es eigentlich nur schlimmer. Die erste Dschungelprüfung ist ihr jedenfalls sicher, wahrscheinlich sogar im Abonnement.

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Hier findet das Dschungelcamp 2023 statt

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Foto: RTL

Neben der Zicke sind auch die Mutter-Vater-Rollen im Grunde verteilt: Lucas Cordalis, qua persona schon Nachfolger des Ur-Vaters Costa Cordalis, der die allererste Staffel 2004 als König des Dschungels verließ und dem Costa folgen will. Als Wegweiser ins Camp und erster Teamchef am Lagerfeuer ist ein Schritt gemacht. Auf den allerdings Claudia Effenberg folgt, die vom Fußmarsch schon derart lädiert ist, dass sie sich erst einmal eine Stunde hinlegen muss. War aber auch keine leichte Tour. „Wie finden sich Leute im Dschungel zurecht?“, fragt Djamila Rowe, „ich finde mich nicht mal bei Ikea zurecht.“ Von Weitem glaubt man, Mutter Effenberg nicken zu sehen. „Leck mich am Arsch, was mache ich hier?“, fragt sie, als höre ihr niemand zu. Das wird sich in den nächsten Tagen zeigen.

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