„Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ „Dein Humor sprengt die Monitore im deutschen TV“

Düsseldorf · Dschungelkönig wird in diesem Jahr ein Mann – so viel steht schon vor dem Halbfinale fest. Die 14. Folge war hochemotional und superlustig, aber nicht so eklig. Und Harald Glööcklers Hund hat einen großen Auftritt im Camp.

Dschungelcamp gestern: Briefe von Zuhause – diese Stars haben geweint
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So lief Tag 14 im Dschungelcamp

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Foto: RTL/RTL / Stefan Menne

Ein guter psychologischer Trick ist ja, von schlechten Ergebnissen auszugehen, um dann später positiv überrascht zu werden. Das funktioniert schon in der Schule prima: Kommt man beispielsweise von der Klassenarbeit nach Hause und die Eltern fragen: „Wie war’s?“, ist man mit einem „naja, mal sehen“ immer auf der richtigen Seite. Auch wenn es eigentlich gut bis sehr gut gelaufen ist und man tief im Inneren mit der 2+ rechnet. Man verliert nichts und die Freude über eine gute Note ist immer groß.

Anouschka Renzi hat diesen Trick nicht konsequent genutzt. Gerade als sie angefangen hat, vom Finale zu träumen und sich auszumalen wie es dort sein könnte, fliegt sie raus. Da ist die Enttäuschung schon groß, auch wenn sie sich das nach der Entscheidung nicht anmerken lässt und so schnell abhauen will, wie möglich. Der Rauswurf hat sich in den letzten Tagen angedeutet, aber ärgerlich ist er trotzdem. Gerade weil der Frauenanteil im Camp jetzt so gering ist, dass das selbst Vorständen von großen deutschen Unternehmen auffallen würde.

Dabei ist die 14. Sendung so gut losgegangen. Sie beginnt mit einer Rückschau der letzten 14 Tage, in der sich die verbliebenen sechs Kandidaten an die vergangene Zeit erinnern. Das ist pädagogisch wertvoll, um die Lernfortschritte bewusst wahrzunehmen. „Der Dschungel hat mich daran erinnert, wie wertvoll die Dinge sind, die ich schon habe“, sagt Eric Stehfest und legt dabei seine gewohnte Intonation an den Start, mit der er problemlos die Traumreise im morgendlichen Stuhlkreis eines Selbstfindungsseminars leiten könnte.

Manuel Flickinger und Harald Glööckler sind an den Prüfungen gewachsen, Peter Althof hat gelernt mehr auf Menschen zuzugehen und Anouschka hat gedacht sie müsse direkt abbrechen, aber hat dann doch durchgezogen, weil ihre Einnahmen der letzten zwei Jahre eher nicht so prickelnd waren. Und Filip Pavlovic war ein Küken, aber jetzt hat er an Persönlichkeit gewonnen, sagt er.

Bei Letzterem wird es danach emotional. Nämlich als RTL die handverfassten Briefe der Familien ins Camp reicht, die die Kandidaten seit sage und schreibe 14 (!), in Worten ‚vierzehn‘, Tagen nicht mehr gesehen haben. Filip weint schon beim ersten Wort, weint den ganzen Text durch und weint weiter, als er im Dschungeltelefon über die Nachricht spricht. „Meine Eltern hatten es nicht immer leicht mit mir. Ich habe jetzt nicht den besten Schulabschluss, habe drei Ausbildungen angefangen und keine beendet. Ich habe ihnen nie Gründe gegeben, stolz auf mich zu sein. Jetzt habe ich das erste Mal das Gefühl, dass ich sie wirklich stolz mache!“ Mir ist da eben was ins Auge geflogen.

Und auch die Nachricht von Anouschkas Tochter, von der sie kurz vorher noch am Lagerfeuer erzählt hat, geht mitten ins Herz. Gut für jeden spottsuchenden Zuschauer, dass Harald danach einen Brief von seinem Hund bekommt. Ja genau, schon alles richtig gelesen: von seinem Hund Billy King. Hunde sind für ihre Lernfähigkeiten bekannt. Für ein gutes Leckerli suchen sie Stöckchen, fangen eine Frisbee aus der Luft oder geben Pfötchen. Im Internet kursieren Videos von Hunden, die auf Skateboards fahren oder auf Bällen balancieren. Ein Hund, der sich zu Hause hinsetzt und einen Brief schreibt und dabei den Satz „Bewahre vor allem deine Ruhe und deine Vernunft“ benutzt, ist dann aber doch nochmal eine ganz andere Liga.

Peters Nachricht von seinem Schatz ist kurz und knackig. Sie schreibt: „Dein Humor sprengt die Monitore im deutschen TV“. Ob sie damit den Witz „das Essen ist einfach und doch geschmacklos“ oder „warum können viele Männer nach dem Sex nicht einschlafen? Weil sie noch heimfahren müssen“ meint ist allerdings unbekannt.

Eine Dschungelprüfung gab es übrigens nicht, weil Harald als Vegetarier nicht in Fischreste, Eingeweide und tote Tiere steigen wollte und seine Kumpanin Anouschka die Versuchsanordnung entwürdigend fand.  Am Ende muss sie gehen und lässt eine Männerrunde zurück, die sich jetzt in Halbfinale und Finale beweisen muss. Das werden jetzt bestimmt keine guten Sendungen mehr, das kann ich mir nicht vorstellen (psychologischer Trick!).

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