Dschungelcamp 2022 „Ich küsse eure Augen“ - Filip Pavlovic ist neuer Dschungelkönig

Düsseldorf · Gewohnt langweilig lief auch das Finale der diesjährigen Staffel „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ ab. Wenige Insassen, hauptsächlich Prüfungen und ein relativ absehbarer Wahlausgang konnten auch nicht mehr erwarten lassen.

Dschungelcamp 2022 Finale: Filip Pavlovic gewinnt - Fotos von Folge 16
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Tag 16 im Dschungelcamp – So lief das Finale

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Foto: RTL / Stefan Menne

Mit einer kleinen Camp-Besetzung und dem Ziel schon vor Augen kann man bekanntlich keine unterhaltsamen Streitigkeiten oder größere Überraschungen erwarten. Und so plätscherte das Finale dann auch vor sich hin. Amüsieren konnte man sich aber zumindest über die Enthüllung der Finalprüfungen, denen sich das Trio stellen durfte: Als die Namen der drei Aufgaben verlesen wurden – Athos, Porthos und Aramis – blickte der Zuschauer in die mehr als ratlosen Gesichter der selbsternannten Musketiere. Von den Namen der Angehörigen dieser Truppe hatten sie nämlich scheinbar noch nichts gehört. Kein Wunder, Filip ging bisher auch davon aus, dass er einer der drei „Muskeltiere“ sei.

Bildung hin oder her – Filip entschied sich für Prüfung Athos und durfte sich damit als erster seiner Aufgabe stellen. Sternförmig in verschiedene Kammern aufgeteilt an den Boden gekettet jammerte er schon, bevor die Challenge richtig begonnen hatte. Man hatte fast das Gefühl, er war bei Haralds verweigerter Prüfung vor Ort und hat sich dessen Worte im Vorfeld zu Herzen genommen: „Und selbst, wenn wir es nicht machen sollten, machen wir eben ein bisschen Show.“ Diesem Motto blieb er die gesamte Prüfung lang treu. Lange Rede, kurzer Sinn: Trotz viel Lärm um Nichts überstand der Hamburger die zehn Minuten und konnte mit einer vollen Sternen-Ausbeute einen Teil des Abschluss-Essens erspielen.

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Das sind die Könige des „Dschungelcamps“

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Foto: dpa/S.Thoyah

Eric traf es wesentlich härter, denn ihm wurde so einiges Unappetitliches vorgesetzt. Ohne lautes Röhren und Würgen, wie man es von Filip gewohnt ist, schlang der Schauspieler fast alle Gänge des Ekel-Menüs komplett herunter. Lediglich beim dritten scheiterte er an der Größe der Portion. Eric hat sich im wahrsten Sinne des Wortes tapfer durchgebissen und konnte sich mit dieser respektablen Leistung vier von fünf Sternen sichern.

Manuel musste sich in seiner Prüfung seiner Aquaphobie stellen. Mit einem Schnorchel ausgestattet sollte er seinen Kopf fünf Minuten lang in ein Bassin stecken, das mit Wasser und allerlei Getier gefüllt wurde. Nach eineinhalb Minuten war Manuels Nase unter Wasser – und die Prüfung fiel in selbiges, denn der „Prince Charming“-Kandidat zog die Reißleine.

Zu Essen gab es am Abend dennoch reichlich. Alle genossen ihre Gerichte, als hätten sie zwei Monate Heilfasten hinter sich. Wie immer herrschte zum Ende hin große Harmonie, von den Disputen der vorigen Tage fehlte jede Spur. Aber wenn das Ziel nahe ist, sieht man offenbar wesentlich leichter über die Eigenheiten der Mitbewohner hinweg. Oder ist man sich etwa einfach nur der schwindenden Sendezeit bewusst?

Nach dem ereignislosen Abendessen erlösten Sonja und Daniel die Zuschauer dann endlich mit der Verkündung des Drittplatzierten. Manuel konnte sich nicht gegen seine Konkurrenten behaupten. Filip hatte sich in den vergangenen Folgen ja bereits als einer der Favoriten abgezeichnet und konnte letztendlich dann auch den Thron besteigen.

„Oh mein Gott! Danke Leute, danke!“, brüllte Pavlovic in den Dschungel. „Wo sind die Affen? Jetzt könnt ihr mich ruhig anscheißen!“

Der größte Promi im Kandidaten-Feld war er bei weitem nicht gewesen. Das ließ sich allein daran ablesen, dass er zu der Show nicht eingeladen wurde - sondern sich seinen Platz erarbeitet hatte. 2021 hatte Pavlovic die RTL-„Dschungelshow“ in Hürth gewonnen - ein Ersatzformat für das damals ausgefallene Dschungelcamp. Schon da war seine latent schnoddrigen Art („Digga?!“) recht gut angekommen.

Trotz der einschlägigen Vorerfahrung habe er das Dschungelcamp aber unterschätzt, erklärte Filip nach seine Krönung zum Dschungelkönig mit bunter Blumenhaube. Es gehe gar nicht um das bisweilen fragwürdige Essen und die Prüfungen - sondern um die Mitbewerber. „Du bist mit elf verrückten Leuten unterwegs. Jeder hat einen größeren Knacks als der andere“, berichtete er. Den Zuschauern dankte er für das Votum: „Ich küsse eure Augen!“

Der neue Dschungel-Monarch passt durchaus in die Linie bisheriger Majestäten. Oft schon gewannen nicht die größten Namen, sondern die Lustigen, Unverbiegbaren, Bescheidenen, die sich nicht ständig in die Streitereien am Lagerfeuer stürzen. Sein direkter Vorgänger im Amt, der ehemalige „Deutschland sucht den Superstar“-Sieger Prince Damien, war auch so eine Charakter. Modeschöpfer Harald Glööckler etwa war - als Favorit gehandelt - in diesem Jahr im Halbfinale gescheitert. Der Designer hatte von seiner Pritsche aus die ein oder andere Spitze abgefeuert und eine Prüfung unter Verweis auf seinen Vegetarismus - zu dem er Fisch aber nicht zähle - abgelehnt.

Filip indes kumpelte mit Promi-Bodyguard und Sprücheklopfer Peter Althof herum, quälte sich trotz Würge-Attacken tapfer durch Prüfungen und machte keinen Hehl daraus, dass er ein paar Bildungslücken hat. Etwa sagten ihm die Namen der Musketiere Athos, Porthos und Aramis wohl nichts. „Aramis hört sich ja an wie Anus“, rätselte er. An die Zuschauer gerichtet erklärte er später: „Ich bin nicht die hellste Kerze auf der Torte. Aber es scheint für euch okay zu sein.“

Pavlovic schüttelte im Finale auch „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“-Schauspieler Eric Stehfest (32) ab, der auf Platz zwei landete. Ihm half auch nicht, dass er in seiner finalen Prüfung ohne mit der Wimper zu zucken Augen, Larven und das Hirn eines Kudus - serviert in einem Kudu-Kopf - verputzte. „Ich fühle mich wieder wie 16. Da haben wir nämlich so einen Scheiß auch so aus Spaß einfach mal gemacht“, erklärte er. Was angesichts des Gegessenen eine etwas irritierende Aussage war.

Starke Einschaltquote für das Dschungelcamp

Mit starken Einschaltquoten ist das diesjährige RTL-Dschungelcamp am Samstagabend zu Ende gegangen. Bei den 14-59-Jährigen sahen 3,32 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ab 22.15 Uhr das Finale von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“. Der Marktanteil betrug in dieser besonders werberelevanten Gruppe 30,6 Prozent. Die Gesamtzuschauerzahl lag bei 4,96 Millionen (23,2 Prozent).

(mit dpa)
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