RTL-Moderator übernimmt Christiansen-Talkshow in der ARD Doppelter Einsatz von Günther Jauch
Köln · Günther Jauch ist RTL, RTL ist Günther Jauch. Bislang. Im nächsten Herbst wird alles anders: Dann ist Günther Jauch außerdem ARD. Der Moderator und Werbestar wird Sabine Christiansens Sendeplatz am Sonntagabend mit einem eigenen Talkformat übernehmen - und dem Kölner Privatsender die Treue halten.
"Mit Günther Jauch ist es uns gelungen, nicht nur eines der bekanntesten Fernsehgesichter Deutschlands zu gewinnen, sondern mehr noch einen exzellenten Journalisten", freut sich ARD-Programmdirektor Günter Struve über den Coup. Dass dessen Doppeleinsatz die Trennung zwischen Privaten und Öffentlich-Rechtlichen verwässern könnte, stört dort offenbar niemanden. "Günther Jauch ist öffentlich-rechtlich geprägt, er zeichnet sich durch hohe journalistische Kompetenz aus", betont NDR-Intendant Jobst Plog.
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Grietje Bettin fordert Jauch hingegen auf, seine Werbe- und PR-Tätigkeiten zu beenden. Die Gebührenzahler hätten Anspruch auf unabhängigen Journalismus. Der 49-jährige beliebte Moderator gibt sich zurückhaltend: "Noch sind die Verträge nicht unterschrieben. Aber die ARD und ich hoffen, dass uns gemeinsam ein ebenso anspruchsvolles wie beim Publikum erfolgreiches Format gelingen wird."
Unklar ist auch, ob Jauch mit seiner Produktionsfirma "I & U TV", die "stern TV" produziert, einsteigen kann. Eine ARD-Sprecherin sagte: "Wer die neue Sendung produziert, steht noch nicht fest."