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Bye, bye "Matador" Die Krise mit den nackten Frauen

Düsseldorf (RPO). Die Männermagazine, die am Kiosk auf nackte Brüste setzen, sind in der Krise. Die Auflagen sind im Sinkflug, das Magazin "Matador" wird sogar eingestellt: Hefte werden eingestellt. Und schuld daran soll das Internet sein.

Abschied in Bildern: Matador wird eingestellt
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Abschied in Bildern: Matador wird eingestellt

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Die Juni-Ausgabe war die letzte, die von der Männerzeitschrift "Matador" erschienen ist. Der Bauer Verlag hat das Magazin, das 2004 das erste Mal erschien, eingestellt. Konnte der Verlag 2005 noch 220.000 Hefte verkaufen, wurde man zum Schluss nur noch rund 160.000 Hefte los. Die offizielle Stellungnahme des Verlages liest sich so: "In einem außerordentlich schwierigen Marktumfeld konnten die wirtschaftlichen Ziele nicht mehr erreicht werden." Gegenüber der "Welt" brachte es Zeitschriftenmanager Thomas Schneider auf den Punkt: "Männer infomieren sich vorzugsweise über das Internet."

Das schwierige Marktumfeld macht auch anderen Blättern zu schaffen. "FHM", "Maxim" oder sogar der "Playboy" - die Auflagen schrumpfen. Lohnt es sich für die Verlage nicht mehr, werden die Magazine verkauft (so tat es der Bauer Verlag bereits mit "Praline") oder eingestellt. Auch Männermagazinen, bei denen es alleine um die Zurschaustellung von weiblichen Rundungen geht, leiden unter dem Trend. Allein 2007 wurden 15 Zeitschriften - alle mit eindeutigen Namen wie "Pralle Titten", "Reif und scharf" oder "Private Peepshow" versehen - vom Markt genommen.

Doch liegt es wirklich am Internet? In der Tat können Männer das Bedürfnis, sich nackte Körper einmal genauer anzuschauen, viel leichter, anonymer und wahrscheinlich auch kostengünstiger ("Matador" kostete beispielsweise zuletzt 4,60 Euro) im Internet befriedigen. Es könnte auch an dem Themenmix liegen, mit dem zahlreiche Blätter dieser Art unterwegs sind. Ein Magazin, dass sich auflagentechnisch zuletzt ganz gut entwickelt hat, ist "Men's Health". Das Erfolgsrezept: Diät-Tipps, Gesundheitsthemen und Ratschläge in Liebesdingen — Themen, die auch jede Frauenzeitschrift abdeckt. Und - entgegen dem Trend - muskelgestählte Herren auf dem Cover.

Doch dieses Konzept muss nicht aufgehen. Auch wenn "Matador" immer wieder auf Cover mit nackten Tatsachen setzte - inhaltlich liegen die Ratgeberzeitschrift "Men's Health" und "Matador" gar nicht so weit auseinander. Botox und Beauty-OPs, Frauen, die man nicht vergessen kann und der Singlebörsen-Check — eine gute Frauenzeitschrift könnte keinen besseren Themenmix anbieten, zumal die Texte allesamt gut geschrieben sind.

Sagt eine Frau. Und vielleicht war genau das das Problem.

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