Neues "Tatort"-Duo Die Kesse und der Wolf

Berlin (RPO). Vorhang auf für den neuen Frankfurter "Tatort": Die Kommissare Nina Kunzendorf und Joachim Król ermitteln am Sonntag zum ersten Mal gemeinsam. Die Macher setzen auf Gegensätze. Ein einsamer Wolf trifft auf eine kesse, selbstbewusste Kollegin. Auch wenn das Privatleben in den Krimis nur eine Nebenrolle einnehmen soll – für ausreichend Reibung zwischen den beiden scheint gesorgt.

Tatort: "Eine bessere Welt"
9 Bilder

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Berlin (RPO). Vorhang auf für den neuen Frankfurter "Tatort": Die Kommissare Nina Kunzendorf und Joachim Król ermitteln am Sonntag zum ersten Mal gemeinsam. Die Macher setzen auf Gegensätze. Ein einsamer Wolf trifft auf eine kesse, selbstbewusste Kollegin. Auch wenn das Privatleben in den Krimis nur eine Nebenrolle einnehmen soll — für ausreichend Reibung zwischen den beiden scheint gesorgt.

Eine "saftige" Figur - so hatte sich Nina Kunzendorf ihre neue "Tatort"-Kommissarin gewünscht. Und tatsächlich: Eine Kommissarin wie Conny Mey hatte Deutschlands Krimiklassiker bislang nicht zu bieten. In Stiefeln, tief dekolletierten Shirts und hautengen Jeans stolziert die Brünette selbstbewusst über die Flure des Frankfurter Polizeipräsidiums, immer einen kessen Spruch auf den Lippen.

An der Seite von Joachim Król (Hauptkommissar Frank Steier) ermittelt Kunzendorf erstmals am Sonntag (8. Mai, 20.15 Uhr) im hessischen "Tatort" im Ersten in der Episode "Eine bessere Welt".

"Ich wollte jemanden spielen, der nicht so akademisch-bürgerlich verortet ist, sondern eher proletarisch angelehnt", sagte Kunzendorf der Nachrichtenagentur dapd. "Mir macht das Spaß, meine Figur polarisiert und provoziert auch gern mal - das lässt für die Zukunft viel Raum für Phantasie." Vom Outfit her würde man die schlagfertige Kommissarin tatsächlich eher in einem Nagelstudio verorten, wie ihr Kollege Steier im Film trocken anmerkt.

Letzterer ist eher der Typ "einsamer Wolf". Ein abgebrühter Veteran, der am liebsten allein in seinem schummrigen Büro sitzt und sich auch mal einen Schluck im Dienst genehmigt. "Er war mal einer der Besten, mittlerweile ist er nicht mehr teamfähig", so das Kollegenurteil. "Da verbirgt sich offenbar ein Geheimnis", sagte Król verschwörerisch, um dann mit einem Lachen hinzuzusetzen: "Vielleicht ist die Auflösung aber auch ganz banal!"

Das Wunderbare an einem Reihenformat sei ja, dass man die Dinge weiterentwickeln könne, dass eine Figur und ihre Geschichte nie abgeschlossen seien, sagte Król, der bereits als "Commissario Brunetti" Erfahrungen als Ermittler sammeln konnte: "Ich bin selber gespannt, wie es weitergeht."

Profiler liefert Stoff für neue Drehbücher

In den neuen Frankfurter "Tatorten" soll aber die polizeiliche Arbeit im Vordergrund stehen, das Privatleben der Ermittler über ihre Arbeit miterzählt werden. Die nächsten Drehbücher werden auf Stoffen eines Profilers beruhen. "Eine bessere Welt" erzählt in düsteren Bildern des verschneiten, meist nächtlichen Frankfurts, in gedämpften Farben, aus denen einzig die knallfarbenen Klamotten der Kommissarin herausstechen, von einer Suche nach Wahrheit erzählt, die zur Obsession wird und in Gewalt endet.

"Ich möchte einen Mord melden" - mit diesem Satz stürmt ein aufgebrachter Vater eines Abends ins Polizeipräsidium. Der Mann zitiert fahrig aus der Bibel, spricht mit sich selbst. Er beschuldigt eine junge Frau, seinen Sohn angefahren zu haben, der seit einem Autounfall hirntot im Krankenhaus liegt.

Katz-und-Maus-Spiel

Der Fahrer wurde nie gefasst. Kommissarin Mey lotst den Mann mehr zufällig in Steiers Büro - es ist das einzige, in dem noch Licht brennt. Es ist der Auftakt zu einer ungeplanten Zusammenarbeit. Und zu einem Katz-und-Maus-Spiel, in dem die Grenzen zwischen Opfer und Täter zunehmend verwischen.

Das frisch gebackene Ermittler-Duo versucht ein zukünftiges Verbrechen zu verhindern und muss dafür ein vergangenes aufklären. Im Zuge der Ermittlungen rasseln die grundverschiedenen Kommissare immer wieder aneinander, doch sie nehmen es mit Humor und so bleibt stets eine feine Sympathie füreinander spürbar. Schließlich eskaliert die Situation auf dem Präsidium.

"Am Ende bleiben ja viele Fragen offen: Wie lange wird Steier weg sein, was macht das Geschehene mit ihm?", sagte Król. Ein schnelles Ende seines neuen Kommissars wird es aber nicht geben: Die Dreharbeiten zum zweiten "Tatort" mit dem Ermittlerduo haben schon begonnen.

(DAPD/csi)
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