„Die Höhle der Löwen“ Hypnosetherapeut aus Meschede beruhigt Tiere mit Klangwellen

Düsseldorf · Der Sauerländer Frank Bendix brachte ein Klangwellengerät mit in die TV-Show „Die Höhle der Löwen“. Damit kann er angeblich gestresste Hunde und Katzen beruhigen - aber auch die Investoren der Sendung für sich einnehmen.

Die Höhle der Löwen 2018 - „RelaxoPet“ soll Haustiere zu Tiefenentspannung führen
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Die Höhle der Löwen, Folge 8

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Foto: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer/RTL

Fünf Jahre hat er an seinem Produkt gearbeitet, mehr als 250.000 Euro investiert: Frank Bendix (51) aus Meschede im Sauerland präsentiert in der achten Folge der fünften Staffel „Die Höhle der Löwen“ ein einzigartiges Klangwellengerät. „RelaxoPet“ soll mit hochfrequenten Wellen das Unterbewusstsein von Tieren stimulieren. Dadurch sollen sie von einem gestressten Zustand – beispielsweise bei Gewitter - in einen entspannten Zustand zurückgeführt werden. An dem Produkt hat der Hypnosetherapeut als „One-Man-Show“ gearbeitet, wie er sagt - von der Idee bis zur Verpackung. In der Vox-Sendung hofft der Sauerländer nun, für zehn Prozent seiner Firmenanteile 100.000 Euro von einem Investor zu bekommen. Zur Unterstützung hat er den ziemlich aufgeweckten Hund Barney mitgebracht.

Sanfte Melodien für gestresste Tiere

Nicht nur sein Hund, auch die Investoren werden ruhiger, als Bendix entspannende Klänge abspielen lässt. Bei einer Patientin habe er damals gemerkt, wie diese auch auf ihren Hund gewirkt hätten. Mit dem Know-how aus seinem Beruf habe er deshalb hochfrequente Klangwellen entwickelt und einen entsprechenden Lautsprecher, der den Tieren neben einer sanften Melodie Töne vorspielt, die der Mensch nicht mehr wahrnehmen könne. Für Hund, Katze, Pferd und Vogel sind es jeweils verschiedene Geräte mit unterschiedliche Klangwellen. Die Frage von Investorin Judith Williams, warum es nicht einfach eine CD gäbe, ist schnell beantwortet: gewöhnliche Lautsprecher sind nicht in der Lage, Töne in einer so hohen Frequenz abzugeben, sagt Bendix.

Höhle der Löwen 2022: Die Top-Produkte der 11. Staffel auf Vox - Übersicht
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Die Top-Produkte aus „Die Höhle der Löwen“ 2022

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Foto: RTL/Bernd-Michael Maurer

Die Zahlen des Gründers machen ebenfalls Eindruck: Nach einer Testphase an 3000 Tieren konnte Bendix in den ersten fünf Monaten bereits 22.000 „RelaxoPet“-Geräte verkaufen. Sogar nach Mexiko und Taiwan. Nur in Deutschland sei der Verkauf noch nicht so gut angelaufen. Milliardär Carsten Maschemeyer entscheidet sich rasch gegen das Produkt. Seine Berührungsangst mit Hypnose sei zu groß.

„Das ist ein Produkt, dass mich sehr interessieren würde“, sagt Judith Williams zwar anschließend. Jedoch läge es nicht in ihrer „Kernkompetenz Beauty“. Tiere sind offenbar auch nicht Frank Thelens Welt – auch er scheidet aus. Damit sind nur noch Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel im Rennen. Die Familienunternehmerin, die sich seit vielen Jahren für den Tierschutz einsetzt, ist fasziniert von „RelaxoPet“ und macht dem Sauerländer ein „großes Kompliment“. Sie bietet ihm die 100.000 für zehn Prozent. Damit wäre der Hypnosetherapeut bestimmt schon glücklich gewesen, doch auch Ralf Dümmel macht ein Angebot. Er meint erkannt zu haben, wo der 51-Jährige noch Probleme hat. Der Vertriebsexperte ist auch bereit, 100.000 Euro zu geben, will dafür aber 15 Prozent.

Bendix zieht sich für seine Entscheidung einen Moment zurück und entscheidet sich für Dümmel. Damit hat der bisherige Einzelkämpfer einen Löwen mit einem 400 Mann starken Team gewonnen. „Die jahrelange Arbeit hat sich gelohnt“, sagt er erleichtert.

Ein Windelsensor für die Pflege

Ein Angebot, mit dem keiner mehr gerechnet hat, kommt am Donnerstagabend von Carsten Maschmeyer. Christoph Hohl (46) und Frank Steinmetz (53) verlangen 600.000 Euro für „Curaluna“, einem Windelsensor, der erkennen soll, wann eine Windel gewechselt werden muss. Die Vorführung des Prototyps scheiterte allerdings an Ungenauigkeiten. Der Sensor war außerdem noch nicht erprobt und patentiert, weshalb „Curaluna“ kein spannendes Produkt für die Löwen zu sein scheint. Maschmeyer begeistert sich aber für die Idee, mit dem Sensor alte Menschen in der Pflege zu unterstützen. Sein außergewöhnliches Angebot: Nur 50.000 Euro für 25,1 Prozent des Unternehmers, statt der gewünschten zehn. Dafür biete er eine gemeinsame Weiterentwicklung an. Nach Patentierung und Testphase wären auch die 600.000 Euro Investment möglich, sagt er. Das Gründerteam nimmt den Deal an.

Kein Angebot gibt es für die gebürtige Estländerin Anne-Liis Theisen. Die 27-Jährige hat den fermentieren Birkensaft „ÖselBirch“ mitgebracht. Fünf verschiedene Geschmacksrichtungen hat die junge Frau entwickelt. Obwohl es allen schmeckt, schrecken die Investoren vor der schwierigen Herstellung des Saftes zurück, der nur zwei Wochen im Frühling geerntet werden kann.

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