Fotos "Die Hitzewelle": NRW verdurstet
Ein Horrorszenario, das schon bald Wirklichkeit werden könnte: Eine Hitzwelle mit über 40 Grad beherrscht Deutschland. Per Computeranimation ließ Sat.1 den Rhein bei Düsseldorf nahe der Kniebrücke austrocknen. Gezeigt wird das am Dienstagabend (20.15 Uhr) in dem TV-Film "Die Hitzewelle - Keiner kann entkommen". Wir zeigen Ihnen weitere Szenenbilder.
Hauptdarstellerin Susanna Simon als Martina Fechner versucht, die aufgebrachten Bauern zu beruhigen. Doch die Wasserknappheit wird zur Existenzbedrohung.
Die Lage im Land spitzt sich zu - besonders im Ruhrgebiet, wo das Trinkwasser zu 50 Prozent aus der Ruhr bezogen wird. Die Stauseen im Oberlauf haben sich bedrohlich geleert.
Der Film mit Susanna Simon und Johannes Brandrup (l.) als Liebespaar und Kontrahenten in den Hauptrollen, bereitet die Zuschauer schon mal auf das vor, was Klimaexperten für die Zukunft prognostizieren: Der Klimawandel führt direkt in die Katastrophe.
Und die inszeniert Sat.1 in klassischer Thrillermanier: Die Bochumer Hydrologin Martina Fechner (Simon) warnt Wissenschaftler, Energiemanager und Politiker, dass die Wasserversorgung bei anhaltender Hitzewelle binnen vier Wochen zusammenbrechen wird.
Um diesen Konflikt herum lässt Regisseur Gregor Schnitzler die verschiedenen Interessen aufeinanderprallen und die möglichen Folgen für das Ruhrgebiet durchspielen.
Als Leiterin einens Krisenstabes versucht Susanna Simon die Trinkwasserressorts zu gut wie möglich zu nutzen
Über einen stetig Spannung vermittelnden Klangteppich hinweg kippen die ersten Kreislaufopfer um, die Krankenhäuser sind überfüllt. Dann trocknen Brunnen aus, die Landwirtschaft gerät in die Krise.
Parallel steigt die Smogbelastung, die Menschen dürfen ihre Häuser nicht mehr verlassen. Und schließlich trocknet der Rhein komplett aus, Schiffe liegen auf Grund - computeranimiert.
Angereichert wird der Film mit den üblichen Konflikten. Fechner verliebt sich in den Leiter des Kraftwerkstausees, doch der ist verheiratet und intrigiert gegen ihre Arbeit als Krisenmanagerin.
Für Sat.1 waren für die Produktion nicht nur die Theorien der Wissenschaft ausschlaggebend, sondern auch die Wahrnehmung der TV-Zuschauer, die das steigende Weltklima "als reale und heute schon spürbare Bedrohung" wahrnehmen, wie es der Sender formulierte.
Der Geschäftsführer der Produktionsgesellschaft Janus Film, Ivo-Alexander Beck, hofft nun, dass der Film eine Eindrücklichkeit schafft, "die ein Zeitungsartikel oder eine trockene Expertenmeinung eben nicht hinbekommen".
Und Beck fügt hinzu: "Wenn der Zuschauer nach dem Ausschalten des Fernsehers auch die Standby-Taste ausmacht und am nächsten Tag anfängt, Wasser zu sparen und Energiesparlampen kauft, haben wir viel erreicht."
Janus Film selbst setzte nach eigenen Angaben beim Dreh nur Hypbridfahrzeuge ein, bewältigte längere Strecken mit der Bahn und schaffte das Plastikgeschirr während des Drehs ab.
Die verbrauchten rund 15.000 Kilowattstunden Energie sollen über in Afrika erzeugten Solarstrom binnen eines Jahres dem Stromkreislauf zugeführt werden. Die Energie selbst direkt über Solarstrom zu gewinnen, "das ließ sich im Produktionsablauf leider nicht verwirklichen", gab Beck an.