Berlin Ein Krimi aus dem Gebärhaus

Berlin · Der Film mit Josefine Preuß erzählt aus dem dramatischen Leben einer jungen Hebamme im Jahr 1799.

"Die Hebamme" – Szenen aus dem Sat.1-Krimi
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Deutschland im Jahr 1799. Die junge Gesa (Josefine Preuß) steht am Sterbebett ihrer Mutter Bele (Dagny Dewath), deren letzter Wille es ist, ihre Tochter möge doch auch den Beruf der Hebamme ergreifen. Daraufhin wandert Gesa in die Universitätsstadt Marburg, um der angesehenen Stadthebamme Elgin Gottschalk (Lisa Maria Potthoff) einen Brief ihrer Mutter zu übergeben. Doch die einstige Freundin ihrer Mutter weist Gesa kühl ab, schickt sie zur Ausbildung an das Marburger "Gebärhaus" — und verbrennt den Brief.

Der gefürchtete Professor Kilian (Axel Milberg) befindet kurzerhand, dass die lesekundige Gesa "tugendhaft, ehrbar und von mannhaftem Geiste ist" und nimmt sie zur Ausbildung an. Er demonstriert an "ehrlosen" Schwangeren seine ebenso neuartigen wie drastischen Methoden. Gesa befreundet sich mit der Mitschülerin Lotte (Alicia von Rittberg) und verliebt sich in Clemens Heuser (Andreas Pietschmann), den Leiter des anatomischen Instituts.

Er lässt sich vom Landstreicher Konrad (Vladimir Burlakov) regelmäßig Leichen herbeibringen, die angeblich aus einer Reihe von Selbstmorden stammen. Doch als Lotte von einem maskierten Unhold angegriffen wird, beginnt auch Richter Homberg (Cornelius Obonya) zu begreifen, dass in Marburg ein Mörder umgeht.

Regisseur Hannu Salonen dreht gerne Krimis — und legt hier einen düsteren Film im modernen Look vor, der von allem etwas sein will: Romanze, Frauendrama, Kostümschinken und eben auch Krimi. Ganz nebenbei wird — zum durchaus spannenden, aber auch vorhersehbaren Ende — auch noch ein Familiengeheimnis gelüftet. Für Zartbesaitete ist das alles nichts, es ist viel Schlamm, Blut und sonstiges Ungemach zu sehen, und an schreienden Frauen im Kindbett ist auch kein Mangel.

Das Erstlingswerk der Romanautorin Kerstin Cantz gibt das alles als Vorlage durchaus her, doch hätten sich Drehbuchautor Thorsten Wettcke und Produzent Oliver Berben gerne etwas mehr daran halten, das ursprüngliche Ende nicht so thrillermäßig verändern und insgesamt für eine klarere Linie entscheiden dürfen. Das gilt auch für die etwas zu moderne Film-Sprache.

"Die Hebamme", Sat.1, 20.15 Uhr

(dpa)
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