Tv-Tipp Die etwas andere Komödie

Es ist selten, dass eine romantische Komödie sich der gängigen Muster des Genres verwehrt und sich nicht um die Sehgewohnheiten der Zuschauer schert. "Vier sind einer zuviel" ist solch ein Film. Ein überaus gelungener dazu.

"Wir hatten mal sehr viel Spaß zusammen. Wo ist der hin?", fragt Lisa (Barbara Auer) in der Komödie ihren Ehemann Felix (Matthias Brandt). Weg – wie ihre Liebe. Lisa verlässt den langweiligen Neurotiker, der den Abwasch lieber von Hand erledigt, "weil die Spülmaschine doch Schlieren macht", und landet in der WG von Chris und Edgar (spitzbübisch verkörpert von Hannes Jaenicke und Jan-Gregor Kremp). François Truffauts "Jules und Jim", die Mutter aller Dreiecksgeschichten, lässt grüßen. Doch dann klopft Felix an die Tür und stört den unkonventionellen Liebesreigen in der WG. Vier sind eben doch einer zu viel.

Die Leichtigkeit und unbekümmerte Nonchalance, mit der hier Modelle des Zusammenlebens erprobt werden, sind ansteckend und in dieser Weise eigentlich nur im französischen Arthaus-Kino zu finden. Dem brillant spielenden Ensemble verzeiht man gern, dass es sich dramaturgisch ein wenig im Kreis dreht. Die Dinge ergeben sich einfach. Manchmal verblüffend, etwas klamaukig, aber stets magisch. Eine romantische Komödie, die bewusst anders und nicht zuletzt deshalb so sehenswert ist. BD

"Vier sind einer zuviel", ARD, 20.15 Uhr

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort