RTL-Show „Die Bachelorette“ Liebe geht durch den Mund

Düsseldorf · Nadine Klein lässt nichts anbrennen und begibt sich auf eine Erkundungstour durch die Münder der Männer. Die verhalten sich vorher allerdings alles andere als männlich. Am Ende ergattern drei Kandidaten ein Dream Date, das nicht jeder so richtig traumhaft findet.

Die Bachelorette 2018: Nadine Klein zeltet mit den Teilnehmern am Lagerfeuer
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Das passierte in Folge 6 bei Bachelorette Nadine Klein

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Foto: MG RTL D

Daniel Völz, Bachelor 2018 und jetzt Kandidat bei „Promi Big Brother“, hält den zweifelhaften Rekord der Kuppelshow: Gleich mit sechs Frauen tauschte er Anfang des Jahres bei „Der Bachelor“ Körperflüssigkeiten aus. Sein weibliches Pendant Nadine Klein hat in der sechsten Folge von „Die Bachelorette“ nun immerhin von zwei auf vier erhöht. Den Rekord von Völz wird sie aber nicht mehr brechen – denn drei der vier Männer sind zwei Wochen vor dem großen Finale noch dabei.

Aber von vorne: Zu Beginn der Folge sind es noch sechs Kandidaten, mit denen Nadine eine Katamaran-Tour entlang von Korfus Buchten macht. Den Trip nutzen „die Jungs“, wie die Bachelorette sie nennt, um zu beweisen, dass sie genau das sind: kleine Jungs. Erst zeigen sie einem vorbeifahrenden Kreuzfahrtschiff ihre nackten Hintern. Das schindet schon mal ordentlich Eindruck. Danach geht es zum Übernachten auf eine unbewohnte Insel. „Die Jungs“ fürchten sich vor Schlangen und giftigen Spinnen, die dort leben könnten. „Netter Tagesbeginn mit Luxus und dann: Dschungelcamp“, fasst Chris die Gefühlslage zusammen. RTL blendet zur Erklärung schnell ein paar Bilder der gefährlichen Wildtiere von Korfu ein: Kaninchen und Hühner.

Im Anschluss bekommen „die Jungs“ noch eine weitere Chance, wenigstens ein bisschen männlich zu wirken. Nadine lässt sie in Chauvi-Manier Zelte aufbauen und unterstützt durch motivierende Sprüche wie: „Wehe, das kracht nachts zusammen.“ Allerdings hat sie Recht mit ihrer Sorge. „Die Jungs“ versagen reihenweise beim Aufbau des einfachen Zwei-Mann-Zeltes. Bis auf Alex, der auch noch beim Feuermachen überzeugt. „Er ist der Zelter vor dem Herrn“, kommentiert Nadine, „ich finde das schon sexy.“ Naja, jedem seinen Fetisch.

Dann ist Schluss mit Griechisch. Es geht zurück nach Deutschland zu den obligatorischen Home-Dates. Vorher müssen aber noch zwei Kandidaten gehen. Chris verabschiedet sich freiwillig. Er ist schon der dritte Mann, der Nadine in dieser Staffel einen Korb gibt. Anschließend fragt sie jeden der verbliebenen fünf: „Was empfindest du für mich?“. Es folgt eine sich wiederholende Aneinanderreihung von Komplimenten.

Als Zuschauer muss man sich bei der bisher so sympathischen Bachelorette an dieser Stelle fragen: Was soll das? Erst am Abend vorher hat Nadine mit jedem der Kandidaten in Ruhe alleine über genau dieses Thema gesprochen. Wieso muss sie sich die Bestätigung von allen nochmal vor der Gruppe holen? Das ist einfach nur peinlich.

Am Ende erwischt es Brian, der nach der Abfuhr mit den Tränen zu kämpfen hat. Traurig für ihn, denn er schien es wirklich ernst zu meinen. Und das ist in diesem Format ja nicht unbedingt die Regel. „Ich hatte Angst, ihm nicht gerecht zu werden“, versucht Nadine sich zu rechtfertigen. „Je weiter das noch gegangen wäre, desto mehr hätte ich ihn verletzt.“ Klingt wie eine billige Ausrede. Und das ist traurig für sie.

Die Home-Dates sind schnell zusammengefasst: Nadine bringt der Stiefmutti in spe Blumen und Wein mit, ist jedes Mal „total nervös“, fühlt sich nach kurzer Zeit aber „super wohl“ und landet am Ende mit jedem der vier Männer auf Bett, Bank oder Couch, wo rumgeknutscht wird. Alex und Daniel hatten das Vergnügen schon zuvor, Maxim darf nach diesem leicht missglückten Flirtversuch trotzdem ran: „Wenn du nackt vor mir stehen würdest, damit könnte man mich aus der Reserve locken.“ Nadine erklärt gleich mal, wieso diese Charme-Offensive zum Erfolg geführt hat: „Man muss die Männer ja auch mal auf Herz und Nieren prüfen.“ Hört sich schwierig an. Durch den Mund ist es ein weiter weg dahin.

Auch Home-Date Nummer vier Filip darf seine Zungenakrobatik aus den geschilderten Gründen natürlich unter Beweis stellen. Das Besondere daran: Der Kuss findet im Elternhaus des 24-Jährigen statt. Auf einer Schlafcouch, zwischen Boxhandschuhen, kiloweise Protein-Pulver und einem Wandbild, von dem ein weißer Tiger in den Raum starrt. Nadine stört das nicht. Im Gegenteil: „Endlich habe ich in einem Kinderzimmer geknutscht.“ Na dann, herzlichen Glückwunsch!

Für Nadine jedoch scheint das wirklich eine so einschneidende Erfahrung zu sein, dass Filip tatsächlich eine Rose bekommt. Model Maxim schafft es nicht in die Top Drei. Weniger überraschend ist, dass Alex und Daniel ein Dream-Date ergattern. Letzterer findet das aber auf einmal gar nicht mehr so traumhaft, als Nadine den „Jungs“ eröffnet, dass es in diesem Jahr „nach Holland“ geht. „Wäre jetzt nicht meine Wahl gewesen“, moppert Daniel, der wohl auf Thailand oder die Malediven gehofft hatte. Aber daraus wird nichts. Schließlich geht es bei „Die Bachelorette“ ja darum, das Herz einer Frau zu erobern und nicht um Paradies-Urlaube und den nächsten Stempel im Reisepass. Oder etwa nicht?

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