RTL-Kuppelshow Die Bachelorette sorgt für Zickenkrieg unter den Kandidaten

Düsseldorf · Wer denkt, Zickenkriege gäbe es nur unter den Bachelor-Kandidatinnen, der irrt: In der vierten Folge der Bachelorette wird gequengelt, gezickt und gemotzt. Dagegen wirkt das Objekt der Begierde Jessica Paszka schon fast bodenständig.

Die Bachelorette 2017: Jessica Paszka lädt die Männer zum Buggy-Fahren und Canyoning
17 Bilder

Die Männerfreundschaft bröckelt

17 Bilder

In der letzten Woche kam es für Bachelorette Jessica Paszka ganz dicke: Zwei Männer verabschiedeten sich freiwillig aus der Villa in Spanien. Das sei "ein Schlag ins Gesicht" gewesen, jammert sie. Zum Glück sind ja aber immer noch zehn Männer zur Auswahl da. Und die werden gleich richtig auf die Probe gestellt: Beim Gruppendate geht es zum Buggy-Fahren durch die Wüste. Für Jessica ist das auch Trauma-Bewältigung: Als Bachelor-Kandidatin hatte sie 2014 nämlich einen Unfall mit einem Quad. Dem Angstgegner Auto begegnet sie natürlich passend gekleidet: Obenrum eine schwarze Wurstpelle, untenrum ein Höschen, das mehr von ihrem Po zeigt, als das es verdeckt.

Damit es diesmal nicht schon wieder zu einem Unfall kommt, sitzt Marco als Beschützer mit in ihrem Buggy. "Die kann gut fahren", lobt er erst — und stellt dann fest, dass sie die Handbremse noch angezogen hat. Also doch nicht so gut. Nachdem die Handbremse gelöst ist, kommen die beiden dann tatsächlich viel schneller vom Fleck und bauen im nächsten Moment schon einen Unfall. Der Buggy kippt samt Jessica und Marco zur Seite. Sofort eilen alle Jungs zur Hilfe, trösten die Bachelorette mit Sätzen wie "Ach, du arme Sau". Ganz große Gefühle. Jessica ist danach "leicht unter Schock" und sagt infolgedessen den vermutlich einzig wahren Satz in dieser Sendung: "Ich kann ja doch kein Autofahren."

Jessica Paszka - Bilder der neuen Bachelorette 2017
10 Bilder

Jessica Paszka - die neue Bachelorette

10 Bilder
Foto: RTL / Arya Shirazi

Wer sich bei diesen Szenen schon leicht unwohl gefühlt hat, dem wird bei den nachfolgenden wohl richtig übel geworden sein. Am Abend bereiten sich die Männer in ihrer viel zu großen Villa schon mal für die Nacht der Rosen vor. Mit Anzug und Adiletten üben die Kandidaten, die Sonnenbrille abzusetzen und mit der Hüfte zu schwingen. Ganz großes Fremdschäm-Kino.

Ein Grillabend aus der Hölle

Dieses unwohle Gefühl wird man auch tatsächlich im weiteren Verlauf der Folge nicht mehr los: Beim Einzeldate mit Sebastian in einem Spa kommt es zu Aussagen wie: "Du bist schon echt trainiert. Ich fühl mich ja neben dir total schlecht!" (Jessica zu Sebastian) oder "Kann ich irgendwas für dich tun?" (Sebastian zu Jessica). Auch schön: Als die Bachelorette massiert wird und fragt "Warum kannst du das so gut? Warum fühlt sich das so gut an?" und der herumstammelt, das er so aufgeregt sei. Äh ja, klingt logisch. Zum Kuss kommt es trotz Körperkontakts nicht. Sebastian hat sich nach eigener Aussage zwar überlegt, Jessica zu küssen, es dann aber doch gelassen. Denn: "Ich bin nicht zum Grabbeln da." Nee, nur zum Massieren.

Bachelorette 2023: Der Gewinner und welche Kandidaten raus sind
22 Bilder

„Bachelorette“ – wer hat gewonnen, wer ist raus?

22 Bilder
Foto: RTL

Bei seiner Rückkehr im Haus begrüßt er die mit den Worten "Boah, es war so krass geil!" Außer ihm kann sich darüber aber keiner freuen. Zum Glück folgt aber schon Ablenkung: Jessica hat sich zum Grillabend in die Villa eingeladen und wird mit einem Luftballon-Regen begrüßt. Johannes, der sich in der letzten Woche zum "Judas" gemacht hat, wie der Off-Sprecher so schön erklärt, möchte seinen Fehler wiedergutmachen: Er bekam den ersten Kuss von der Bachelorette und versprach ihr, in der Villa nicht davon zu erzählen. Natürlich konnte er das nicht für sich behalten, Jessica bekam es mit und scheint deswegen immer noch ziemlich sauer zu sein.

Johannes begründet sein Vergehen damit, dass sie in der Villa doch "eine Bruderschaft" seien. Damit kann er allerdings nicht punkten. "Das ist mir eigentlich egal, wie ihr euch untereinander versteht", konstatiert die erfahrene RTL-Kandidatin nämlich. Als die Runde nach dem Essen dann "Wahrheit oder Pflicht" spielt, folgen abermals sehr, sehr peinliche Szenen. Basti erklärt Jessica, was "Oberkörpersex" ist, und Andre legt einen Striptease hin.

Schon wieder ein Unfall

Gott sei Dank folgt hier ein Schnitt zum nächsten Morgen: Jessica lädt drei ihrer Kandidaten zu einer Mutprobe ein. Es geht zum Canyoning, bei dem die Gruppe einen Wasserfall hinunterklettert. Besonders für Jessica eine Überwindung, sie hat nämlich Höhenangst, und dann sind die nassen Steine auch noch "ultra rutschig". Domenico freut's: "Ich war hinter Jessica und kam an bestimmte Stellen dran, an die man sonst nicht so rankommt." Die Kamera hält auch genau fest, welche Stellen das sind: ihre Achselhöhlen. Erotischer geht's ja kaum. Vor lauter Achsel-Gefummel scheint Jessica abgelenkt. Sie rutscht auf einem Stein aus und fällt ins Wasser. Knie kaputt.

Der Bachelor: Das wurde aus den ehemaligen Kandidaten
30 Bilder

Das wurde aus den „Bachelors“ und den Gewinnerinnen

30 Bilder
Foto: dpa/Benno Kraehahn

Beim anschließend geplanten Picknick nimmt die Runde deshalb an einem Tisch und nicht auf dem Boden Platz. "Judas" Johannes schießt unter dezentem Alkoholeinfluss schon wieder ein Eigentor: Während Jessica noch fantasiert, dass sie unter all den Kandidaten "den einen, der zu mir passt" herausfiltern will, sagt er: "Du brauchst ja aber kein Mittelmaß." Die Blicke seiner angeblichen Kumpel sprechen in diesem Moment Bände, und auch Jessica kann dieser Aussage nichts abgewinnen.

Die Männerfreundschaft bröckelt

Nur logisch, dass die angebliche Bruderschaft in der Nacht der Rosen immer mehr bröckelt. Während Jessica ein ernstes Wörtchen mit Johannes redet und sich fragt, ob er bei ihrem Knutsch-Date in der vergangenen Woche vielleicht betrunken und dadurch "ein anderer Johannes" war, wird in der Villa erst "Alle meine Entchen" auf dem Klavier geklimpert und dann ordentlich gelästert: Jeder wirft jedem ein falsches Spiel vor. Der eine ist ein Klugscheißer, der wie geleckt aussieht, der andere spricht einen blöden Dialekt. Sowas kennt man sonst nur vom Zickenkrieg bei den Bachelor-Kandidatinnen. Sebastian bringt es auf den Punkt: "Das ist ja keine HDGDL-Show hier."

Das wird dann spätestens auch bei der Rosenvergabe deutlich. Für Jessica beginnt jetzt die harte Arbeit: Intensiv auf Fotos starren und dabei so aussehen, als fände sie auch nur einen der Kandidaten tatsächlich gut. Dabei sagt sie Dinge wie "Niemand ist sicher" oder "Heute kann sich alles ändern". Man merkt, dass sie hier und da schon Fernseh-Erfahrung sammeln konnte. Vielleicht hilft ihr diese Erfahrung auch dabei, das Rosenverteilen nochmal mehr in die Länge zu ziehen. Sie schmollt, schüttelt ihre Haare und schwadroniert vor sich hin. Sie schafft es am Ende aber doch noch, alle Rosen zu verteilen. Nur für Michi (26) aus Augsburg und Basti (34) aus Mönchengladbach gibt es keine. Die große Liebe finden die beiden in diesem Jahr also nicht mehr — zumindest nicht im Fernsehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort