Zweite Workshop-Woche Dicke Krokodilstränen bei "Popstars"

Düsseldorf · Jury-Mitglied Ross war richtig aufgeregt. In der zweiten Workshop-Woche auf Ibiza durfte er die Kandidaten coachen. Denn das Thema der Woche lag dem zartbesaiteten Juror besonders gut: Emotionen. Doch so manche Gefühlsduselei wirkte weit hergeholt.

"Ihr werdet die Leute zum Weinen oder zum Lachen bringen müssen", wies Jurorin Lucy die Kandidaten in der zweiten Workshop-Woche an. Die Popstars-Zöglinge sollten echte Gefühle zeigen. Doch wo Emotionen sind, lassen sich auch gut Probleme schaffen. So hatte die zum Sorgenkind ernannte Scarlett Schwierigkeiten damit, Emotionen zu zeigen, konnte dieses Manko aber wieder erstaunlich schnell beiseitelegen.

Auch der zurückgezogene Alessio kam urplötzlich aus sich heraus. Die Probleme wirkten eher aufgetischt. Denn wie nach Drehbuch flossen bei den Kandidaten auf einmal die Tränen.

Fliegt Thuy nach Hause?

Aufrichtige Emotionen brodelten da eher bei den Bandproben. Zwischen der unbeliebten Online-Kandidatin Thuy und Zerna flogen die Fetzen. Das Küken der Staffel verlangte von Bandkollegin Thuy mehr Einsatz. "Die soll nicht so viel reden, sie soll‘s einfach machen", klagte die 16-Jährige Zerna. Thuy empörte sich, weinte und dachte sogar daran aufzugeben. "Da hab‘ ich kapiert, die Gruppe wird mich niemals akzeptieren", so die 18-Jährige, die es durch ihren späten Einzug in die Popstars-Villa deutlich schwerer hatte, Anschluss zu finden.

"Die Thuy hat so einen nervigen Charakter. Wir hatten Probleme mit ihr. Die nächste Gruppe wird auch wieder Probleme mit ihr haben", ließ Kandidatin Züleyha kein gutes Haar an der Vietnamesin. Mobbing-Kandidatin Thuy in der Gruppe zu haben, bedeutet für viele Kandidaten automatisch einen schlechten Auftritt und damit Bangen ums Weiterkommen.

Bangen in der Survival-Runde

Doch wie heißt es so schön: Man solle sich zuerst einmal an die eigene Nase fassen. Denn letztendlich lag es nicht an Sündenbock Thuy, dass die Vierer-Girl-Band eine schlechte Darbietung brachte. Statt wie versprochen ihre Stimme zu schonen, sang die heisere Zerna nämlich ausgelassen beim Feiern — und gefährdete so den Auftritt bei der Entscheidungsshow. Für ihre "Jar of hearts"-Performance bekam die Gruppe nur sechs Punkte. Kandidatin Zerna fiel in der Jury-Wertung glatt durch.

Auch Katy Perrys "Firework"-Gruppe konnte die Jury alles andere als begeistern. "Der Song 'Firework' bedeutet Feuerwerk. Was rüber kam ist wirklich nur ne Wunderkerze", bewertete Jurorin Senna die teils mechanischen Bewegungen der Kandidaten. Auch für die Gruppe ging es also ab in die sogenannte Survival-Runde. Mit den Emotionen wurden die Zuschauer dann aber allein gelassen, denn die Entscheidung gibt es erst nächste Woche zu sehen.

Popstars braucht mehr Glaubwürdigkeit

Volle Punktzahl vergab die Jury dagegen der James Morrison-Gruppe. Lucy fand die Vorstellung "vollkommen". D! verkündete den wahren Grund der Emotionen-Woche: "Ihr verkörpert das neue Gesicht, das Image, das Popstars braucht. Die Glaubwürdigkeit." Damit die nächste Popstars-Band nicht wieder so schnell in Vergessenheit gerät, beabsichtigen die Popstars-Macher nun also, das Publikum emotional zu berühren und damit zu binden. Doch die Probleme der Kandidaten wirkten letztendlich provoziert und weit hergeholt — eben alles andere als glaubwürdig.

(sap)
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