Berlin Deutsche Welle soll wohl mehr Geld bekommen

Bonn · Geldsegen aus Berlin: Die Deutsche Welle kann aller Voraussicht nach die befürchteten Einsparungen fallenlassen. Möglich macht das eine Millionenspritze, die der Finanzminister ab 2016 zuteilen will.

 Deutsche Welle: "Sämtliche Sparszenarien sind Geschichte."

Deutsche Welle: "Sämtliche Sparszenarien sind Geschichte."

Foto: dpa, obe cul vfd soe

Die drohenden Einsparungen bei der Deutschen Welle scheinen abgewendet - die Bundesregierung will den Etat des deutschen Auslandssenders aufstocken. Falls dies tatsächlich so beschlossen werde, "sind sämtliche dieser Sparszenarien Geschichte", sagte ein DW-Sprecher am Montag in Bonn.

Intendant Peter Limbourg hatte im Dezember angesichts der drohenden Einsparungen in den Raum gestellt, dass beim deutschsprachigen Programm auch eine Verbreitung allein im Internet denkbar sei.
Außerdem waren bei zehn der 30 Sprachen der DW-Programme Kürzungen angedacht worden. Nun scheint all dies vom Tisch. "Das ist eine hervorragende Nachricht", reagierte Limbourg. Gewollt habe die Einsparungen schließlich niemand.

Dennoch protestierten am Montag in der Bonner Innenstadt 150 bis 200 Mitarbeiter des deutschen Auslandssenders. Sie schwenkten Transparente in unterschiedlichen Sprachen. Es gehe jetzt um die nachhaltige Sicherung der Sprachenvielfalt, sagte Personalrat Daniel Scheschkewitz. "Sie ist zusammen mit der Regionalkompetenz unserer Mitarbeiter aus 60 Nationen das Alleinstellungsmerkmal der Deutschen Welle."

Gerade in Zeiten zunehmender politischer, religiöser und kultureller Spannungen rund um den Globus brauche Deutschland eine starke und vertrauenswürdige Stimme in der Welt. Die Deutsche Welle ist öffentlich-rechtlich organisiert und wird komplett aus Steuermitteln finanziert. In der DW-Zentrale Bonn und am Standort Berlin arbeiten rund 3000 fest angestellte und freie Mitarbeiter aus 60 Nationen.

(dpa)
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