SAT.1-Serie als "unrealistisch" bezeichnet Detektiv-Verband kritisiert "Lenßen & Partner"

Bonn (rpo). Den Alltag von Detektiven gibt die SAT.1-Fernsehreihe "Lenßen & Partner" nach Auffassung von Profis nicht wieder. Der Bundesverband Deutscher Detektive (BDD) hat die Serie als "unrealistisch" kritisiert.

Die Serie erwecke den Eindruck, Detektive arbeiteten mit Abhörgeräten oder Wohnungseinbrüchen zur Informationsbeschaffung, sagte der Sprecher der Verbands, Josef Riehl, am Montag in Bonn. SAT.1-Sprecher Dieter Zurstraßen wies die Vorwürfe zurück und sagte, die Detektive begingen keine Straftaten. Dafür stehe bereits die Figur des Ingo Lenßen, der als Rechtsanwalt tätig sei.

Für Detektive gälten die gleichen Gesetze wie für alle anderen Bürger auch, sagte Riehl. "Müssten sich die Fernsehdetektive für ihre Taten vor Gericht verantworten, wäre ihnen eine langjährige Gefängnisstrafe sicher." Die filmische Darstellung falle vor allem durch das ständige Begehen von Straftaten durch die Film-Detektive auf. Jede realistische Darstellung des Berufsbildes würde vom Verband begrüßt, sagte Riehl. "Lenßen & Partner" gehörten leider nicht dazu.

Zurstraßen ergänzte, die Reihe besitze einen authentischen Charakter, sei aber reine Fiktion, die für das Fernsehen dramaturgisch zugespitzt sei, damit im TV der Alltag nicht zu grau erscheine. Dies treffe aber auch auf alle Arzt- oder Kommissarserien zu. Rechtsanwalt Ingo Lenßen löst immer montags bis freitags um 18 Uhr auf SAT.1 einen Fall. Die Reihe, seit Frühjahr im Programm, beschert dem Sender deutlich höhere Marktanteile als zuvor die "Quizshow".

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