Vorwurf der Manipulation Mit Graufärberei macht sich das ZDF angreifbar

Meinung | Düsseldorf · Der Mainzer Sender hat Beiträge über Atomkraft mit Fotos angekündigt, auf denen weiße Wolken grau übermalt wurden. Wie das ZDF das begründet – und welche Fragen bleiben.

 Das umstrittene Bild mit Graufläche, das im ZDF verwendet wurde.

Das umstrittene Bild mit Graufläche, das im ZDF verwendet wurde.

Foto: ZDF / Screenshot: RP

Das ZDF steht wegen Graufärberei in der Kritik. Zuschauern war aufgefallen, dass der Sender zur Ankündigung eines Beitrags für die digitalen Kanäle über die Rolle von Atomkraft für die Sicherheit der Stromversorgung ein Foto bearbeitet hatte. Über den Kühltürmen eines Atomkraftwerks ist auf dem Foto nicht der weiße Wasserdampf zu sehen, sondern eine dunkelgrau eingefärbte Fläche. Inzwischen wurde das Foto ausgetauscht. Das ZDF erklärt auf Anfrage, bei dem kritisierten Bild handele es sich erkennbar um eine Fotomontage, wie sie bei Miniaturansichten, mit denen digitale Sendungen etwa auf YouTube und anderen Plattformen beworben würden, üblich sei. „Die angesprochene „ZDFheute live“-Sendung beschäftigte sich mit der Frage, ob ohne Strom aus Gas und Atomkraft ein Blackout droht. Der markierte Begriff Blackout stand im Kontext dieses Livestreams für die Sorge um Netzstabilität und Stromversorgung bei Dunkelflaute – verbunden mit der Frage, ob uns Atomstrom davor bewahren kann“, so das ZDF. Bereits im Februar hatte der Sender mit einem ähnlichen Fall Kritik auf sich gezogen. Auch damals hatte der Sender AKW-Wolken grau gefärbt. Im Februar hatte das ZDF dazu erklärt, die Einfärbung sei eine verrutschte „Abdunkelungsebene“ und habe der besseren Lesbarkeit einer darübergelegten Schrift gedient.