Die vom britischen Sender ITV in alle Welt verkaufte, nicht immer realitätsnahe Kultreihe hat einen neuen Ermittler. Weil der Job in der Familie bleibt, passt der Titel "Inspector Barnaby" weiterhin. Nach 81 Episoden in 14 Jahren löst der bekannte Dudgeon (53, "Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns") alias John Barnaby den älteren Vetter Tom Barnaby (John Nettles) ab. Es sind große Fußstapfen. Der Gentleman Nettles wurde vom Fernsehpublikum heiß geliebt.

Schon in der Vorgänger-Staffel war Dudgeon in die Handlung eingeführt worden. Die Stabübergabe sei langwierig, für ihn aber unkompliziert verlaufen, erzählt der Schauspieler. Im Gegensatz zu seiner spröden Rollenfigur tritt der mit einer Filmproduzentin verheiratete Vater von zwei Kindern sympathisch plauderfreudig auf. "Eines Tages rief mich mein Agent an und sagte, dass Nettles aufhören wolle. Man denke darüber nach, dass Neil diese Rolle übernehme könne. Ein paar Jahre später erhielt ich das Angebot", sagt Dudgeon. "Ich glaube, ihnen war kein anderer eingefallen."

Seit 1997 läuft die Serie, die auf Romanmotiven von Caroline Graham basiert. Der Generationswechsel war zugleich Anlass zu deren moderater Modernisierung. So sind zwar beide Barnaby-Cousins verschlossen, doch hat der 20 Jahre jüngere - und gelegentlich angenehm scharfzüngige - John sein Psychologie-Diplom in der Tasche. Seine Ehefrau - bei Tom Heimchen am Herd - arbeitet an ihrer eigenen Karriere. Vorerst haust der kinderlose John allein unter unausgepackten Kartons im neuen Heim.

"Inspector Barnaby", ZDF, So., 22 Uhr