Heimatdrama Allgäuer Frauenpower

Seit dem Tod seiner Frau bewirtschaftet Anton Bischoff allein den idyllisch gelegenen Bauernhof im Allgäu. Seine zwei Töchter sind aus dem Haus. Die eine, Leonie, ist verheiratet und hochschwanger, die andere, Ellen, arbeitet als erfolgreiche Agrarwissenschaftlerin an dem Versuchs-Institut einer Universität. Als Anton mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus kommt, kümmern sich die beiden um Milchkühe und Äcker. Sie vernachlässigen vorübergehend Ehemann, Beruf und Freund und krempeln den Hof gegen den Willen des Altbauern nach ökologischen Gesichtspunkten um.

Die ARD strahlt das moderne Heimatdrama "Der Geruch von Erde" von Andreas Pflüger, Anne-Kathrin Schulze (Buch) und Marcus Ulbricht (Regie) heute um 20.15 Uhr aus. Ulbricht, der schon TV-Krimis wie in "Ein Fall für Zwei" sowie Spielfilme wie "Schlaflos in Istanbul" oder "Rindvieh à la carte" inszenierte, ist ein Heimatfilm der besseren Art gelungen. Zwar stehen auch hier ein alter Familienzwist, saftige Wiesen und große Gefühle im Mittelpunkt. Doch die Geschichte wird unaufgeregt erzählt und von den Darstellern feinfühlig wiedergegeben. Man schaut ihnen gern dabei zu, wie sie glücklich werden, und staunt, wie elegant sie die wortkarge Mentalität der Allgäuer Bauern mit der nötigen Dramatik eines Heimatfilms in Einklang bringen. kna

"Der Geruch von Erde", ARD, 20.15 Uhr

(RP)
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