Ich bin ein Star, holt mich hier raus, Tag 1 Der Dschungel übertrifft sich selbst

Düsseldorf · Tag eins im australischen Dschungel: Die elf Promis, die sich zur kollektiven Entblößung entschieden haben, sind ins Camp eingezogen. Der Irrsinn ist schon jetzt mit Händen zu greifen. Selbst Bundespräsident Christian Wulff findet Erwähnung. Außerdem nuschelt Ailton, Micaela wackelt mit dem Oberteil, Daniel Lopes heult und Brigitte Nielsen ist einfach eine coole Sau.

Dschungelcamp 2012: am 1. Tag muss Micaela ran
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Dschungelcamp 2012: am 1. Tag muss Micaela ran

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Die sechste Staffel der Reality-Show "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" hat begonnen. Sie verspricht einmal mehr ein großer Erfolg zu werden. Nicht nur weil die fiesen Moderatoren Sonja Zietlow und Dirk Bach Selbstbewusstsein bis zum Anschlag zeigen. "Theoretisch könnten wir da jeden nehmen. Wer hier mitmacht, ist 14 Tage lang ein Star", sagen sie. Mit ein bisschen Glück habe Bundespräsident Christian Wulff jetzt zwei Wochen lang Ruhe.

Kennenlernen auf der Dachterrasse

Dass bei der aktuellen Ausgabe alles für einen neuen Höhenflug des medialen Irrsinns spricht, liegt aber auch an den Camp-Bewohnern. Schon als Einzelpersonen reicht so mancher aus der Truppe für eine Parodie seiner selbst. Hier sind es elf. Und: Selten haben öffentlichkeitsgeile Promis so wenig Hehl daraus gemacht, dass sie sich hier inzsenieren wollen.

Wunderbar anzuschauen ist das beim Kennenlernen beim Cocktail auf der Dachterrasse des Hotels. Jeder bekommt seinen eigenen Auftritt und kann sich noch einmal so richtig in Szene setzen.

Erotik-Model Micaela Schäfer lässt in Strumpfhosen und High Heels ihre Oberweite tanzen, Ochsenknecht-Sohn Rocco Stark markiert gleich den starken Mann, Kim Debkowski, singender Schminktopf, sieht aus wie ein Pfau und Hollywood-Granate Brigitte Nielsen liefert die Krönung.

Drei Personen fallen heraus aus dem Reigen

Jeden bedenkt sie mit Bussi-Bussi-Bussi, takelt durch die Runde, schaut mit ihren 1,80 Metern Größe von oben herab und würdigt die Anwesenden mit "Wow, wow, wow, wow." DSDS-Schönling Daniel Lopes (bei Bach und Zietlow heißt er schon nur noch ("DayLo") und StarSearch-Sieger Martin Kesici sind spontan verzaubert von dieser dänischen Erscheinung. "Boo, geil", raunen sie sich zu und: "voll die Ausstrahlung."

Drei fallen heraus aus der bizarren Ego-Show, weil sie anders sind. Ailton bleibt Ailton und damit weitgehend unverständlich, ZDF-Moderatorin Ramona Leiß wähnt sich immer noch tantenhaft im Fernsehgarten und fremdelt spürbar mit dem Wahnsinn und dann ist da noch der der Schweizer Magier Vincent Raven, der überraschend alle Eigenschaften für einen Übervater mit sich bringt.

Vincent Raven ist der erste Anführer

Schon in der ersten Staffel lässt er den rumprollenden Ochsenknecht-Sohn Rocco Stark auflaufen, zeigt Initiative beim Aufräumen, verkündet die regeln und tröstet den weinenden Daniel Lopes. Das spüren auch die anderen im Camp, die ihn prompt zum Teamchef wählen.

Vom Typ her wirkt er kernig und macht nicht den Eindruck, als müsste er irgendjemandem etwas beweisen. Außerdem kommt er ein wenig um die Ecke wie eine Schweizer Ausgabe von Peter Maffay. Costa Cordalis hat es mit diesem Mix vor einigen Jahren schon bis zum Dschungelkönig gebracht.

Micaela zeigt es allen

Erstaunlich viele Sympathiepunkte sammelte in dieser ersten Ausgabe noch jemand anders: die Rede ist von Erotik-Model Micaela Schäfer. Natürlich bringt sie erst einmal alles das mit in die Show, was gemeinhin von ihr erwartet wurde: im Pool trägt sie String-Tangas, Nippel-Blümchen, Busen-Sprüche und immer wieder enge körperliche Kontaktsuche beim männlichen Geschlecht. Sie selbst beschreibt sich anfangs auch als ein Mädchen, das mit Tieren nicht umgehen kann und bei allem, was sich bewegt, in Kreischen ausbricht. Im Dschungel jedoch beweist sie das Gegenteil.

Erst befreit sie mit inbrünstigen Tönen des Bedauerns eine Ratte aus einem Topf, später macht sie selbst bei der Dschungelprüfung eine erstaunlich toughe Figur. Zusammen mit Rocco holt sie die volle Punktzahl, trinkt Blut, beißt Egerlingen den Kopf ab, lässt sich mit Glibber überschütten, und und und. Natürlich schüttelt sie sich und kreischt gelegentlich. Aber sie hat sich dabei stets unter Kontrolle und hat auch noch Luft für sarkastische Scherze. Zuhause koche sie auch nicht besser, sagt sie, als sie einen riesigen Käfer verspeist.

Ramona Leiß fällt durch Jammern auf

Problemkinder dürften hingegen ganz andere werden. Noch sind keine echten Spannungen in der Gruppe. Doch wenn Ramona Leiß weiterhin so jammert, könnte sie ebenso zum Problemfall werden wie die ähnlich klagende Radost Bokel. Als es bei der Ankunft im Camp darauf ankommt anzupacken, findet sie alles furchtbar, rührt aber — zumindest in den von RTL ausgewählten Ausschnitten - keinen Finger.

Im Talk mit der Nielsen lässt sie am Abend allerdings wieder ihre Moderatoren-Qualitäten aus früheren Zeiten aufblitzen. Ob Nielsens Ex Silvester Stallone denn ein guter Liebhaber gewesen sei? Aha, wie ein Rammler. Und beide lachen.

Ramona und die Nielsen verstehen sich. Sie bilden ein erstes Team in der Gruppe, ähnlich wie Micaela und Rocco, die die Dschungelprüfung zusammengeschweißt hat. Als die beiden sich im See den Ekel vom Leib waschen, liefern sie den Zuschauern die ersten Plantsch-Bilder mit nackter Haut und Turtelei. Das, so darf man sicher sein, ist sicher erst der Anfang des Reigens.

(pst)
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